Zahlen, Daten und Fakten

Aktueller Ausbaustand Windenergie in Brandenburg

Brandenburg gehört zu den Vorreitern der Windenergienutzung in Deutschland. Derzeit erzeugen hier knapp 4.000 Windenergieanlagen mit einer Nennleistung fast 8.000 Megawatt (MW) klimafreundlichen Strom.

  • Damit liegt Brandenburg deutschlandweit bei der Windenergienutzung auf Platz 2 hinter Niedersachsen.
  • Im Jahr 2021 wurden insgesamt 104 Windenergieanlagen neu errichtet, die über eine Gesamtleistung von 412 MW verfügen. 15 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 16 MW wurden aus Altergründen abgebaut. Damit gab es einen Netto-Zubau von 396 MW. (Quelle: Deutsche Windguard)
  • Knapp 95% des Stromverbrauchs in Brandenburg werden rechnerisch mittlerweile aus erneuerbaren Energien gedeckt.
  • Mit aktuell rund 4.000 Windenergieanlagen, 55.500 Photovoltaikanlagen sowie über 500 Biomasseanlagen kann Brandenburg im bundesweiten Vergleich die höchste installierte elektrische Leistung aus erneuerbaren Energien pro Einwohner vorweisen. (Quelle: https://mwae.brandenburg.de/de/erneuerbare-energien/bb1.c.478388.de)
4000

Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von 8.000 Megawatt (MW) erzeugen in Brandenburg klimafreundlichen Strom.

95 %

des Stromverbrauchs in Brandenburg werden rechnerisch aus erneuerbaren Energien gedeckt.

Bedeutung Windenergie Wirtschaftsfaktor in Brandenburg

Die Windenergie ist in Brandenburg ein bedeutsamer Wirtschaftsfaktor. Das zeigt eine Studie von April 2019 zur „wirtschaftlichen Bedeutung der Windenergie in Brandenburg“. Die Wirtschaftsforscher von DIW Econ haben darin ermittelt:

  • Im Jahr 2017 löste die Windbranche eine direkte und indirekte Bruttowertschöpfung in Höhe von 1.400 Millionen Euro im Land aus.
  • Damit schafft die Windenergie landesweit etwa 8.600 Arbeitsplätze.
  • Das Land Brandenburg und seine Gemeinden verbuchten durch Windkraft direkte Steuereinnahmen in Höhe von fast 70 Millionen Euro.

Wichtig für das Land sind aber nicht nur die direkten Arbeitsplätze in der Windbranche. Die Verfügbarkeit von Grünstrom ist inzwischen zu einem wichtigen Argument für die Ansiedlung neuer Industrien geworden. So will das Clean-Tech-Unternehmen RockTech ab 2024 in Guben Lithium aufbereiten, das für Batterien in der E-Mobilität benötigt wird. Das Unternehmen plant eine Investition von bis zu 470 Millionen Euro. Bei laufendem Betrieb kann die Anlage rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen.

Dazu kommen Neuansiedlungen wie der E-Automobilproduzent Tesla oder die Rechenzentren von Microsoft Azure, Amazon und Google und viele weitere.

Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz rechnet deshalb allein für den Großraum Berlin/Brandenburg mit einer zusätzlichen Nachfrage nach grünem Strom von 16,6 TWh im Jahr bis 2030 – vor allem durch neu angesiedelte Industrie (11 TWh).

8600

Arbeitsplätze schafft die Windenergie in Brandenburg.

70

Millionen Euro direkte Steuereinnahmen verbuchen Brandenburg und seine Gemeinden durch die Windkraft.

Versorgungssicherheit und Kosten für Energie

Mehr erneuerbare Energien im Netz bedeutet nicht, dass die Stromversorgung unzuverlässiger wird. Im Gegenteil:

Gleichzeitig sinken die Kosten für die Stromerzeugung aus Erneuerbaren:

  • In den Ausschreibungen, in denen die Vergütung für eine Kilowattstunde ermittelt wird, erhalten die Betreiber von Windenergieanlagen an Land im Jahr 2022 weniger als 6 Cent pro Kilowattstunde.
  • Bei der Einführung des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) im Jahr 2000, das allen Betreibern von Windenergie- oder Photovoltaikanlagen eine Bezahlung ihres Stroms über 20 Jahre zusichert, waren es noch 17,8 Pfennig pro Kilowattstunde, also etwa 9 Cent.
  • Noch deutlicher wird es bei der Photovoltaik: Bekamen im Jahr 2000 die Besitzer von PV-Anlagen pro Kilowattstunde 99 Pfennig (51 Cent), sind es etwas mehr als 5 Cent für Freiflächen-Anlagen und 8 Cent für PV-Anlagen auf Dächern.

Klimaschutz

In Brandenburg wurden nach Berechnungen des Landesamts für Umwelt im Jahr 2021 rund 54,92 Millionen Tonnen Treibhausgase emittiert. Im Vergleich zu 1990 sanken die Emissionen insgesamt um 53,3 Prozent.

Seit 2019 führt vor allem der Braunkohleausstieg zu einem deutlichen Rückgang. So wurde allein durch die Reservestellung zweier Kraftwerksblöcke in Jänschwalde seit Ende 2018 eine CO2-Minderung von etwa 8 Millionen Tonnen erzielt. Spätestens 2038 wird laut Kohleausstiegsgesetz des Bundes mit Schwarze Pumpe das letzte brandenburgische Braunkohlekraftwerk vom Netz gehen.

Bis 2030 sollen die energiebedingten Emissionen (CO2) Brandenburgs um 72 Prozent auf 25 Millionen Tonnen pro Jahr gegenüber 1990 reduziert werden. 2045 will das Land klimaneutral sein. (https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/klimaschutz/klimaschutz/#)