Pressemitteilungen
Hier finden Sie die aktuellen Pressemitteilungen des BWE Berlin-Brandenburg.
8.03.2023 | Denkmal-Bürokratie darf Energiesicherheit nicht gefährden
Denkmal-Bürokratie darf Energiesicherheit nicht gefährden
Brandenburg: Entwurf für Denkmalschutzgesetz stellt überragendes öffentliches Interesse der Windenergie fest.
Potsdam, 08.03.2023 – Kulturministerin Dr. Manja Schüle hat gestern im Kabinett den ersten Entwurf für ein neues Denkmalschutzgesetz vorgestellt. Die Novelle ist notwendig, weil der Denkmalschutz immer häufiger Windprojekte behindert oder sogar verhindert. Das passt nicht in diese Zeit, in der der Bundesgesetzgeber den Vorrang der Erneuerbaren Energien vorgibt. „Das Land Brandenburg hat mit der Novelle des Denkmalschutzgesetzes den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht und das überragende öffentliche Interesse des Ausbaus der Erneuerbaren Energien herausgestellt. Ich habe große Hoffnung, dass sich der Geist dieser Novelle schnell im Verwaltungshandeln widerspiegelt und aktuell blockierte Windprojekte eine Genehmigung erhalten“, kommentiert Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg, den Gesetzentwurf.
Jan Hinrich Glahr weiter: „Komplizierte Verfahren, überbordende Bürokratie und unklare Zuständigkeiten haben den Denkmalschutz zu einer gefährlichen Ausbaubremse gemacht. Im Ergebnis stecken 10 Prozent der beantragten Windprojekte in Deutschland im Genehmigungsstau. In Zeiten, in denen Bundeskanzler Olaf Scholz fünf neue Windenergieanlagen pro Tag fordert, können wir uns diesen Stau nicht mehr leisten.“
Um die Energiesicherheit in Deutschland zu gewährleisten, hat die Bundesregierung dem Ausbau der Erneuerbaren Energien Vorrang im Sinne des überragenden öffentlichen Interesses und der nationalen Sicherheit eingeräumt. Auch Brandenburg hat seine Ausbauziele in der landeseigenen Energiestrategie deutlich erhöht. In den nächsten sieben Jahren will Brandenburg über 100 Anlagen pro Jahr zubauen, das sind 2 bis 3 Anlagen pro Wochen. Diese Zielmarke hat man 2022 nicht erreicht.
Jan Hinrich Glahr weiter: „Der Gesetzentwurf räumt dem Ausbau der Erneuerbaren Energien jetzt auch beim Denkmalschutz Vorrang ein. Das ist eine klare Ansage. Diesen Weg müssen wir jetzt konsequent weitergehen. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist im überragenden öffentlichen Interesse und dient der nationalen Sicherheit. Die Denkmalschutzbehörden müssen dies zukünftig in ihren Einzelentscheidungen berücksichtigen.
Ohne Kritik geht es leider nicht. Der Gesetzentwurf enthält eine Vielzahl von unbestimmten Rechtsbegriffen. Das bedeutet Unsicherheit bei der Anwendung und längere Verfahren. Da muss nachgeschärft werden! Die geplante Verwaltungsvorschrift des Denkmalschutzamtes kann hier praxisnahe Antworten liefern.
Denkmalschutz halten wir in Brandenburg mit seiner reichen Vergangenheit für sehr wichtig. Gerade deswegen brauchen wir klare Rechtsvorgaben, die in Zeiten der Klimakrise beide Seiten berücksichtigen. Bei dem aktuellen Gesetzentwurf habe ich die Sorge, dass weiterhin viele Entscheidungen in langwierigen Prozessen am Gericht landen könnten.“
Hintergrund: Zubau der Windenergie 2022
Brandenburg gehört im Ländervergleich zu den Vorreitern beim Ausbau der Windenergie. Trotzdem wurden auch hier im Vergangenen Jahr die Zubauziele nicht erreicht. Um die Energiesicherheit zu gewährleisten, muss die Windbranche den Zubau in den kommenden Jahren noch einmal steigern. Damit die Unternehmen dieser Verpflichtung gerecht werden können, müssen Genehmigungsprozesse für Windenergie vereinfacht werden.
Tabelle: Zubau Windenergie in Brandenburg 2022
Brutto-Zubau | Rückbau und Netto-Zubau | Bestand insgesamt | ||||
Zubau Leistung | Zubau Anzahl | Rückbau Leistung | Rückbau Anzahl | Netto-Zubau | Bestand Leistung | Bestand Anzahl |
425 MW | 91 WEA | 37 MW | 37 WEA | 387 MW | 8.273 MW | 3.992 WEA |
Quelle: Status des Windenergieausbaus in Deutschland, Deutsche Windguard 2022
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22.02.2023 |Windenergie: Wir brauchen bei allen Gesetzen den Turbo-Check
Potsdam, 22.02.2022 – Der Brandenburgische Landtag verabschiedet heute das „Gesetz zur Umsetzung des Windenergieflächenbedarfsgesetzes (Brandenburgisches Flächenzielgesetz – BbgFzG)“. Die Regierungskoalition stellt damit die Weichen, um das vom Bund festgelegte Flächenziel für Windräder zu erreichen. Das Brandenburgische Flächenzielgesetz sieht entsprechend der Bundesvorgabe vor, dass jede der fünf Planungsregionen 1,8 Prozent bis 2027 und 2,2 Prozent seiner Fläche bis 2032 für die Nutzung durch Windenergie ausweist. Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg, nimmt dazu wie folgt Stellung:
„Klimaneutralität. Versorgungssicherheit. Unabhängigkeit. Die Ziele der Bundesregierung sind ambitioniert. Wenn jetzt nicht alle Akteure, von der Landesregierung über die Behörden bis zu jeder einzelnen Kommune, an einem Strang ziehen, werden wir diese aber verfehlen. Dafür brauchen wir dringend mehr Tempo, sowohl bei der Bereitstellung von Flächen als auch bei der Bearbeitung von Genehmigungsanträgen.
Das Brandenburgische Flächenzielgesetz ist daher nur konsequent und ein wichtiger Schritt. Weitere Maßnahmen zur Beschleunigung müssen jetzt folgen. In Kürze erwarten wir daher auch die dringend notwendigen Anpassungen beim Artenschutz und beim Denkmalschutz.“
Der BWE hat im vergangenen Jahr eine Studie veröffentlicht, in der die Flächenpotenziale für die Windenergie an Land ermittelt wurden. Das Ergebnis zeigt, dass in Brandenburg ausreichend Flächen zur Verfügung stehen, um das Mindestziel von 2,2 Prozent zu erreichen. Wichtig ist dabei, dass die ausgewiesenen Flächen auch in jedem Fall bebaubar und vollständig nutzbar sind.
Jan Hinrich Glahr weiter: „Die Brandenburger Energiestrategie 2040 gibt eindeutige Ziele vor. Die Ausbauziele für die nächsten Jahre wurden deutlich erhöht. Die Speicherung mit Hilfe von Wasserstoff bietet hier nochmals neue Möglichkeiten. Doch noch immer dauern Planungs- und Genehmigungsverfahren von Windenergieanlagen durchschnittlich sechs Jahre. Die Verfahren sind weiterhin viel zu kompliziert. Wir benötigen klare, verbindliche Regelungen und deutlich schnellere Verfahren. Bei jedem Gesetz, bei jeder Regelung, bei jedem Erlass muss es daher einen Turbo-Check geben.“
Hintergrund
Mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Rahmen des „Osterpakets“ wurden die Ausbauziele der Erneuerbaren Energien im Stromsektor erheblich angehoben. Der Beitrag der Erneuerbaren Energien zur Stromversorgung soll demzufolge von derzeit knapp 234 Terawattstunde (TWh) auf bis zu 600 TWh im Jahr 2030 erhöht werden. Insbesondere Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA) und Windenergieanlagen an Land weisen ein hohes Ausbaupotenzial auf und stehen daher im Fokus der deutschen Energiewende. Die für die Windenergie benötigten Flächen werden in Brandenburg auf regionaler Planungsebene identifiziert und ausgewiesen, womit dem Land eine entscheidende Rolle zukommt. Durch das Windenergieflächenbedarfsgesetz (WindBG) hat die Bundesregierung den Ländern erstmals ein verbindliches Flächenziel für den Ausbau von Windenergie gesetzt: Brandenburg muss demnach bis 2027 1,8 Prozent, bis 2032 2,2 Prozent der Landesfläche ausweisen.
Die Flächenpotenzialanalyse des BWE finden Sie hier, https://www.wind-energie.de/fileadmin/redaktion/dokumente/publikationen-oeffentlich/themen/01-mensch-und-umwelt/02-planung/20220920_BWE_Flaechenpotentiale_Windenergie_an_Land.pdf
Die gesamte Stellungnahme des BWE Landesverbandes zum Flächenzielgesetz finden Sie hier, https://windkraft-brandenburg.de/wp-content/uploads/2023/02/2023-01-06_BWE_Stellungnahme_FlaechenzielG_AIL.pdf
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20.01.2023 | "Zeitenwende" in Berlin sichtbar machen
Berlin, 20.01.2023: Ob Solarstrom, Geothermie oder Windenergie – der künftige Senat muss handeln, damit Berlin bei den Erneuerbaren aufholt. Für den Turbo bei den Erneuerbaren legt der Landesverband Erneuerbare Energien Berlin Brandenburg (LEE) ein Positionspapier mit kurzfristig umsetzbaren Lösungsvorschlägen vor. Dazu zählen eine konsequente Umsetzung der Solarpflicht, die Nutzung tiefer Geothermie und der Ausbau von Windkraft in den Berliner Industriegebieten.
„Der Bundesgesetzgeber hat 2022 eindeutig festgestellt, dass der Ausbau der Erneuerbaren im überragenden öffentlichen Interesse liegt und der öffentlichen Sicherheit dient. Das sollte sich der künftige Senat von Berlin zu Herzen nehmen und alle seine Behörden anweisen, Genehmigungsverfahren wo immer möglich zu beschleunigen“, sagt Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien Berlin Brandenburg e. V.
Denn der Nachholbedarf bei den Erneuerbaren ist enorm: Berlin produziert jährlich 357 Gigawattstunden Strom aus erneuerbaren Energien, verbraucht aber knapp 32.000 Gigawattstunden. „Was wir jetzt brauchen, ist Tempo“, fordert Glahr. „Konkrete Lösungsvorschläge liegen auf dem Tisch. Der künftige Senat darf keine Zeit verlieren.“
Das sind die wichtigsten Eckpunkte aus dem Positionspapier:
Solarenergie: Alle verfügbaren Dächer in Berlin sollten schnellstmöglich mit PV-Anlagen ausgerüstet werden. Der LEE fordert den Senat daher auf, die seit diesem Jahr geltende Neubau-Solarpflicht zu überprüfen, und gegebenenfalls nachzubessern. Neue Potenziale könnten sich insbesondere auf Flachdächern in der Industrie, auf Tankstellen, Parkhäuser oder Supermärkten ergeben. Damit könnte Berlin einen Großteil des Strombedarfs seiner Bürgerinnen und Bürger selbst decken. Geeignete Flächen der Berliner Landesbetriebe sollten außerdem kostenfrei für die solare Wärmeproduktion in der Fernwärme zur Verfügung gestellt werden. Unnötige Brandschutzauflagen in der Landesbauordnung dürfen nicht länger die Installation von PV-Anlagen verhindern. Damit die Energiewende zum Bürgerprojekt wird, sollte auch die Errichtung von Balkon-Photovoltaik-Anlagen erleichtert werden.
Geothermie: Das Fraunhofer-Institut schätzt das Potential von tiefer Geothermie in Berlin auf eine installierbare Leistung von 450 MW. Das entspricht ungefähr dem halben Fernwärmeverbrauch von 2020! Berlin sollte sich ein Beispiel an Hamburg und München nehmen und Erkundungsbohrungen beschleunigen – auch für Wärmespeicher im Untergrund. Ebenso wird die Möglichkeiten oberflächennaher Geothermie derzeit nicht ausreichend genutzt. Trotz erfolgreicher Leuchtturmprojekte wie beim Deutschen Bundestag oder dem Berliner Stadtschloss werden Genehmigungen zu selten erteilt. Es braucht jetzt eine klare Vorgabe des Senats, dass die Behörden ihren Ermessensspielraum so nutzen, dass für technisch mögliche Projekte auch Genehmigungen erteilt werden.
Windenergie: Windenergieanlagen in Industriegebieten können einen wichtigen Beitrag zur Stromversorgung von energieintensiven Unternehmen leisten. Bestehende gesetzliche Hürden müssen schnellstmöglich abgebaut werden. Die bundesgesetzliche Verpflichtung Berlins, bis 2032 mindestens 0,5 Prozent der Landesfläche für Windenergie auszuweisen, sollte das Land gegebenenfalls durch einen Flächenhandel mit Brandenburg erfüllen.
Chancen für die Stadt enorm
„Angesichts von Klimawandel und Energiekrise bietet die eigene Energieerzeugung für die Stadt eine unglaubliche Chance,“ sagt Glahr. „Der Ausbau der Erneuerbaren leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, schafft wertvolle Arbeitsplätze und sichert die Versorgung der Stadt mit bezahlbarer Energie. Davon werden mittelfristig nicht nur Millionen von Berliner*innen profitieren, sondern auch die Industriebetriebe und Startups der Stadt.“
Das Positionspapier finden Sie hier zum Download.
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25.11.2022 | Sorge um Wildwuchs der Windenergie in Brandenburg unbegründet
Potsdam, 25.11.2022 – Die Märkische Oderzeitung berichtete gestern von der Aufhebung der Moratorien für Windenergie in Brandenburg. Im Beitrag wurde sodann vor Wildwuchs gewarnt. Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg, nimmt dazu wie folgt Stellung:
„Die Sorge vor einem Wildwuchs der Windenergie in Brandenburg ist unbegründet. Das klingt nach ungeregelten Zuständen. Dem ist nicht so!
Auch ohne Regionalplan oder Flächennutzungsplan kann eine Windkraftanlage nicht an jeder Stelle errichtet werden. Es ist in jedem Fall zu prüfen, ob andere Belange – wie Immissionsschutz, wie Artenschutz, wie Denkmalschutz, dem entgegenstehen.
Klar ist aber auch, die Regionalplanung stellt sich systematisch neu auf, so will es der Bund und das Land. Dafür wird es Zeit und politischen Willen brauchen. Die Regionale Planungsgemeinschaft und die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in der Regionalversammlung sind jetzt gut beraten, die bundesgesetzlichen Vorgaben ernst zu nehmen. Die Umstellung der Regionalplanung beinhaltet Chancen für eine rechtssichere Steuerung des notwendigen Ausbaus der Windenergie. Den Kommunen kommt nun eine größere Bedeutung zu, indem Sie über Ihre Bauleitplanung weitere Flächen ausweisen können und damit an der regionalen Wertschöpfung aus Erneuerbaren Energien profitieren.“
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14.09.2022 | Windenergie: Ausbau der Erneuerbaren Energien ist der Schlüssel für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung
Potsdam, 14.09.2022 – Der brandenburgische Landtag hat heute im Rahmen einer Aktuellen Stunde das Thema „In der Energie-Krise entschlossen handeln – Brandenburg steht zusammen“ beraten. „Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke hat in seiner Rede nochmals die Bedeutung der Erneuerbaren Energien für eine sichere, unabhängige und bezahlbare Energieversorgung hervorgehoben. Das ist ein klares Signal der Landesregierung in der Energiekrise, dass in den 2030er Jahren nur noch eine heimische Energieversorgung besteht und die ist Erneuerbar“, so Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin-Brandenburg, zur heutigen Debatte.
Jan Hinrich Glahr weiter: „In der aktuellen Energiekrise müssen kurzfristige Maßnahmen ergriffen werden, um den steigenden Energiekosten für Unternehmen, Industrie und Haushalte einen Riegel vorzuschieben. Diese Maßnahmen dürfen aber keine energetische Rolle rückwärts sein. Unser Ziel muss weiterhin ´100 Prozent Erneuerbare Energien` heißen. Den signifikant preisdämpfenden Effekt der Erneuerbaren Energien gilt es umfassend zu nutzen. Die Politik steht jetzt in der Verantwortung: Werden jetzt alle Chancen der Erneuerbaren Energien genutzt, um Energiesouveränität und Bezahlbarkeit nachhaltig zu sichern oder werden fossile und atomare Reserven verlängert, die die Energiewende weiter hinauszögern.
Die Landesregierung wird nun die Regelungen aus dem Oster- und Sommerpaket der Bundesregierung schnell und konsequent umsetzen müssen. Dabei weist die brandenburgische Energiestrategie 2040 mit seinen Ausbauzielen der Erneuerbaren Energien in die richtige Richtung. Sie muss jedoch mit konkreten Maßnahmen untersetzt werden, um Wirksamkeit zu entfalten.
Wir benötigen jede Kilowattstunde grüner Energie. Die Bundesregierung fordert zu Recht den Vorrang des Ausbaus der Erneuerbaren Energien. Hemmnisse für die Windenergie können und wollen wir uns nicht mehr leisten. Ein Denkmalschutz, der Solarenergie auf denkmalgeschützten Gebäuden verhindert oder Windenergieanlagen zum Schutz ehemaliger Sichtachsen untersagt, entspricht nicht mehr den heutigen Herausforderungen. Ein Artenschutz, der weniger den Vögeln als vielmehr den Verhinderern der Windenergie dient, ist nicht im Sinne des Natur- und Klimaschutzes. Für die schnelle Energiewende müssen Netzausbau und Ausbau der Erneuerbaren Energien zusammengedacht werden. Wir können uns eine Behinderung des Ausbaus durch fehlende Netzkapazitäten nicht erlauben. Denn allen muss klar sein, wer heute Windenergie verhindert, ist verantwortlich für steigende Energiekosten bei Unternehmen, Industrie und jedem einzelnen Haushalt.“
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14.07.2022 | Windenergie: Jede Kilowattstunde aus Erneuerbaren zählt
Potsdam, 14. Juli 2022 – Beim Windkraft-Ausbau in Brandenburg hat es im ersten Halbjahr 2022 eine minimale Steigerung im Vergleich zum Vorjahr gegeben. Einbrechende Genehmigungszahlen im gleichen Zeitraum deuten auf fehlendes Wachstum in zwei bis drei Jahren. Für den BWE Landesverband Berlin Brandenburg ist dies deutlich zu wenig, wenn Brandenburg seine Ziele beim Umbau der Energieversorgung und beim Klimaschutz erreichen will.
Der Bundesverband WindEnergie (BWE) und VDMA Power Systems haben heute die Zubauzahlen der Windenergie an Land im ersten Halbjahr 2022 für Deutschland und damit auch für das Land Brandenburg vorgestellt. Grundlage ist das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Landesweit wurden 38 neue Windenergieanlagen mit 172 Megawatt (MW) installierter Leistung neu in Betrieb genommen. Im gleichen Zeitraum sind drei ältere Anlagen abgebaut worden, sodass der Nettozubau 169 MW beträgt. Damit liegt Brandenburg hinter Schleswig-Holstein (280 MW) und Nordrhein-Westfalen (187 MW) auf Platz drei.
40 Prozent weniger Genehmigung
Bei den neu genehmigten Windprojekten zeigt sich ein negativer Trend, gemäß einer Auswertung der Fachagentur für Wind an Land. Brandenburg verliert hier deutlich an Schwung und liegt nach Niedersachsen (279 MW), Nordrhein-Westfalen (271 MW), Hessen (242 MW) und Schleswig-Holstein (240 MW) mit einer genehmigten Leistung von 104 MW (20 Windenergieanlagen) nur noch auf dem fünften Platz. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 ist das ein Rückgang um 40 Prozent.
Weniger Genehmigungen führen zwangsläufig zu weniger Ausbau
Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg: „Die Blockadepolitik der alten Bundesregierung wirkt nach. Die neue Energiepolitik aus Berlin kann ihre Wirkung noch nicht entfalten. So kommt es zu der paradoxen Situation, dass trotz steigender Nachfrage nach grünen Strom die Ausbauprognose in zwei bis drei Jahren rückläufig ist. Wenn dieser Trend nicht gestoppt wird, können wir die energiepolitischen Zielsetzungen in der Metropolregion Berlin Brandenburg nicht erreichen. Und das im Lichte der geopolitischen Zeitenwende. Wir brauchen in den kommenden Jahren jede Kilowattstunde Windenergie, um die Abhängigkeit von russischen Öl und Gas zu beenden.“
Appell an die Landesregierung
Jan Hinrich Glahr weiter: „Brandenburg muss den neuen bundespolitischen Rechtsrahmen des Osterpaketes rasch in das Handeln von Politik und Verwaltung übersetzen. Allen voran bei der Suche und Ausweisung von Flächen für die Windenergie, gefolgt von der Lösung des Dauerkonfliktes zwischen Arten und Klimaschutz und auch bei dem in jüngster Zeit vermehrt auftretenden Interessenkonflikt mit dem Denkmalschutz. Die Genehmigungen und der Ausbau der Windenergie werden nur dann Fahrt aufnehmen, wenn alle beteiligten Ministerien und Behörden die Erneuerbaren Energien zur Priorität machen.“
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18.05.2022 | Windenergie: Standortfaktor grüner Strom – Brandenburg hat es in der Hand
Potsdam, 18.05.2022 – Der brandenburgische Landtag hat heute das Windenergieanlagenabstandsgese
„Der Entschließungsantrag ist ein gutes Signal und zeugt von großem Vertrauen in die Windenergie. Der Ausbau der Windenergie in den nächsten acht Jahren wird von 10,5 GW auf 11,5 GW erhöht. Das ist gut für das Klima, die Versorgungssicherheit und für Brandenburg. Denn die Verfügbarkeit von grünem Strom ist inzwischen ein wichtiger Standortfaktor für Industrieansiedlungen. Der Antrag zeigt auch, dass wir für die Energieerzeugung auch Flächen benötigen. Die problematische Planungs- und Genehmigungssituation von Windenergieanlagen in Deutschland ist allseits bekannt. Brandenburg hat es mit der Energiestrategie 2040, dem Klimaplan und der Neuaufstellung aller fünf Regionalpläne in der Hand, dem Ausbau der Windenergie wieder den nötigen Schwung zu geben.
Die Windenergie kann besonders in der derzeitigen Energiepreiskrise einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Strompreise leisten und damit auch zur Entlastung der Verbraucher beitragen. Das Ziel muss jetzt lauten, gemeinsam schnellstmöglich den Zubau zu beschleunigen. Nur so können die Versorgungssicherheit und die energetische Unabhängigkeit Deutschlands auch vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Entwicklungen gesichert werden. Die Branche steht bereit, sich dieser Herausforderung zu stellen.“
Zur Einführung pauschaler Mindestabstände erklärt Glahr weiter: „In den vergangenen Wochen wurde meist recht emotional über pauschale Abstände gestritten. Dabei blieb die Sachlichkeit manchmal auf der Strecke. Schnell stand die Behauptung im Raum, wenn es keine pauschalen Abstände gäbe, könnten Windräder in die Nachbarschaft gestellt werden. Das ist sachlich falsch. Durch die Festlegung der Eignungsgebiete für Windenergieanlagen als Ziele der Raumordnung und der gesetzlichen Sicherung der Planaufstellung wurden und werden Abstände zwischen Windenergie und Wohnbebauung sichergestellt.“
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12.05.2022 | Windenergie: Mehr Windenergie in Brandenburg bis 2030
Potsdam, 12.04.2022 – Die Regierungskoalition SPD, CDU und Grüne hat, flankierend zur umstrittenen Einführung eines landesweiten 1.000-Meter-Pauschalabstandes zwischen Windenergie und Wohnbebauung, einen Entschließungsantrag auf den Weg gebracht. Die Landesregierung wird darin u.a. damit beauftragt, das aktuelle Ausbauziel der Windenergie für 2030 von 10,5 GW auf 11,5 GW zu erhöhen. Daneben wird Minister Guido Beermann (CDU) nochmals aufgefordert, endlich ein ambitioniertes und verbindliches Regionalplanungskonzept noch in diesem Jahr vorzulegen. Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg, erklärt zum Entschließungsantrag:
„Ich bleibe dabei, pauschale Abstände sind unnötig und bleiben reine Symbolpolitik. Der Entschließungsantrag zeigt jedoch, dass alle Parteien der Regierungskoalition verstanden haben, die Erneuerbaren Energien sind Garant für eine sichere und grüne Energieversorgung. Die Energiewende mit dem Ziel der Klimaneutralität gelingt nur mit einem schnellen und ambitionierten Ausbau.
Ich begrüße es sehr, dass die Regierungskoalition den Bedarf erkannt hat, dass ein 10 Jahre altes Ausbauziel für die Windenergie heute nicht mehr aktuell sein kann. Die Steigerung auf 11,5 GW bis 2030 ist gut und richtig. Minister Beermann bekommt nun einige Maßnahmen für eine ambitionierte Regionalplanung ins Hausaufgabenheft geschrieben.“
Hintergrund: Entschließungsantrag „Ausbau der Erneuerbaren Energien deutlich steigern und Akzeptanz erhöhen“ der Regierungskoalition zum Gesetz zur Regelung von Mindestabständen von Windenergieanlagen zu Wohngebäuden im Land Brandenburg (Brandenburgisches Windenergieanlagenabstandsgesetz – BbgWEAAbG) Drucksache 7/4559
Die Landesregierung hatte im November 2021 einen Entwurf des Brandenburgischen Windenergieanlagenabstandsgesetzes vorgelegt. Im Februar 2022 folgte dann die Expertenanhörung und im Mai wird der Landtag den Gesetzentwurf aus dem Hause des Ministers Guido Beermann (CDU) in 2. Lesung beschließen. Damit will man der bundesweiten Untersagung von pauschalen Mindestabständen in letzter Sekunde zuvorkommen.
Der Entschließungsantrag räumt endlich ein altes Ausbauziel von 10,5 GW Windenergie ab und erhöht dieses auf 11,5 GW in 2030. Vor dem Hintergrund der aktuellen energiepolitischen Lage ist dies nur folgerichtig.
Im aktuellen Koalitionsvertrag der brandenburgischen Landesregierung haben sich die Koalitionspartner auf eine Überarbeitung des Regionalplanungskonzeptes in 2020 verständigt. Diesem Auftrag ist Minister Beermann und sein Ministerium bisher schuldig geblieben.
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10.05.2022 | Windenergie: Brandenburg ignoriert Bundesgesetz zu Abständen
Potsdam, 10.05.2022 – In der kommenden Woche wird der Brandenburger Landtag über pauschale Mindestabstände zwischen Wohnbebauung und Windrädern abstimmen. Der entsprechende Gesetzesentwurf aus dem Hause von Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU) war umstritten. Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg, erklärt zum gestrigen Beschluss von SPD, CDU und Grüne:
„Jahrelang hat die Politik ergebnislos um die Abstände der Windenergie zur Wohnbebauung gerungen. Nun hat die Bundesregierung eine Regelung angekündigt, die diesen Teil der politischen Debatte zur Windenergie beenden kann. Und was tut die Regierungskoalition in Potsdam? Sie lässt sich nicht helfen und düpiert die Bundesbauministerin Klara Geywitz. Brandenburg führt wenige Tage vor dem Bundesgesetz noch schnell eine eigene Abstandsregelung ein, die dem definierten überragenden öffentlichen Interesse der erneuerbaren Energien deutlich entgegensteht.“
Hintergrund: Gesetz zur Regelung von Mindestabständen von Windenergieanlagen zu Wohngebäuden im Land Brandenburg (Brandenburgisches Windenergieanlagenabstandsgesetz – BbgWEAAabG)
Die Landesregierung hatte im November 2021 einen Entwurf des Brandenburgischen Windenergieanlagenabstandsgesetzes vorgelegt. Im Februar 2022 folgte dann die Expertenanhörung und im Mai 2022 will sich der zuständigen Fachausschuss abschließend zum Entwurf beraten. Der BWE LV B BB hatte in seinen Stellungnahmen immer wieder darauf hingewiesen, dass die Einführung eines 1.000 Meter Pauschalabstandes das Flächenpotenzial für die Windenergie empfindlich einschränkt und nicht die Akzeptanz fördert. Das Repowering von ungefähr einem Drittel der heute über 20 Jahre alten Windenergieanlagen wäre damit nicht mehr möglich. Um seinen eigenen Ausbauzielen und der zukünftigen Versorgungssicherheit der Brandenburger:innen gerecht zu werden, müssten diese Anlagen an anderer Stelle errichtet werden. Deshalb forderte der LV B BB eine ehrliche Diskussion und empfahl – erst Klimaplan, dann Energiestrategie und dann die Anpassung der Flächenpotenziale in Brandenburg.
Ende Mai, circa eine Woche nach der Sitzung des Landtages und der möglichen Verabschiedung des Abstandsgesetzes in Brandenburg, wird die Bundesregierung pauschale Mindestabstände zwischen Windenergie und Wohnbebauung untersagen. Die Gesetzesinitiative auf Bundesebenen kommt von Bundesbauministerin Klara Geywitz aus Potsdam.
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28.04.2022 | Wirtschaft in Brandenburg braucht erneuerbare Energien | Windenergie: Genehmigungen im ersten Quartal 2022 eingebrochen
- Im ersten Quartal 2022 ist die Zahl neu genehmigter Windenergieanlagen um über 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen.
- Laut einer Studie von 50Hertz wird sich die Nachfrage nach grünem Strom in der Metropolregion Berlin-Brandenburg bis 2030 nahezu verdoppeln. Grund sind geplante und erwartete Industrie-Neuansiedlungen.
- Die Brandenburger Landesregierung setzt hohe Ziele für Photovoltaik-Ausbau: Dafür müssen Flächen für PV-Freiflächenanlagen bereitgestellt werden.
Berlin, 28.04.2022: Erneuerbare Energien machen Brandenburg attraktiv für industrielle Neuansiedlungen. Aktuell werden jedoch nur noch wenige neue Windprojekte genehmigt. Damit die Branche Treiber des Strukturwandels in Brandenburg bleiben kann, muss das Land die Erzeugung klimafreundlicher Energien und den Ausbau der Netze an den steigenden Bedarf anpassen. Darauf hat der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) in Berlin/Brandenburg anlässlich des Branchentages hingewiesen.
„Im ersten Quartal 2022 wurden in Brandenburg nur 13 Windenergieanlagen neu genehmigt. Das ist weniger als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr“, erklärt Jan Hinrich Glahr, Landesvorstand des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) Berlin/Brandenburg und Sprecher der BEE Landesvertretung Berlin/Brandenburg.
Nach dem positiven Trend in den beiden vergangenen Jahren droht damit erneut ein Einbruch beim Ausbau der Windenergie. „Was wir jetzt sehen, sind die Auswirkungen des Windmoratoriums. Brandenburg muss den Rückenwind aus der Bundespolitik nutzen, um Hindernisse bei Flächenausweisungen und Genehmigungen abzubauen!“, so Glahr.
Der aktuelle Rückgang bei Neu-Genehmigungen wird sich ab 2023 in den Zubauzahlen der Windenergie niederschlagen. In den ersten drei Monaten 2022 sind in Brandenburg 21 Anlagen mit einer Leistung von über 90 MW ans Netz gegangen, auch für den Rest des Jahres rechnet der Verband aufgrund guter Ausschreibungsergebnisse 2021 mit einem Zubau auf hohem Niveau.
Photovoltaik: Massiver Ausbau von Freiflächensolaranlagen nötig
Neben der Windenergie sind Bioenergie und Photovoltaik tragende Säulen der Brandenburger Energiestrategie. „Es ist wichtig, dass die Gemeinden und Kommunen Flächen für Solarenergie ausweisen. Denn die Mengen Solarstrom, die wir in Brandenburg benötigen, können wir nur mit Freiflächensolaranlagen erzeugen“, erklärt Glahr.
„Auch die Bioenergie wird eine wichtige Säule in der Energieversorgung bleiben. Im Strombereich trägt sie zum Ausgleich der schwankenden Erzeugung von Wind- und Solarenergie bei. Im Gasbereich kann Biomethan aus Biogasanlagen eine wichtige Rolle bei dem Streben nach Unabhängigkeit von russischem Gas spielen“, ergänzt der Sprecher der BEE Landesvertretung.
Industrieansiedlung: Verfügbarkeit von Grünstrom entscheidet über Investitionen
Für viele Industrieansiedlungen in Brandenburg spielt inzwischen die Verfügbarkeit von Grünstrom eine entscheidende Rolle. Beispiel RockTech: Das Clean-Tech-Unternehmen will ab 2024 am Standort Guben in Brandenburg Lithium aufbereiten, das für Batterien in der E-Mobilität benötigt wird. „Für grüne Batterien brauchen wir auch grüne Batterierohstoffe, wie unser Lithiumhydroxid, die möglichst ohne CO2-Emissionen hergestellt werden. Das kann nur durch den Einsatz erneuerbarer Energien gelingen“, erklärt Dirk Harbecke, Chairman von Rock Tech Lithium. Das Unternehmen plant in Guben eine Investition von bis zu 470 Millionen Euro. Bei laufendem Betrieb kann die Anlage dann rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen.
Grüner Strom: Bedarf in der Metropolregion Berlin/Brandenburg wird sich bis 2030 nahezu verdoppeln
Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hat im Rahmen seiner klima- und industriepolitischen Initiative „100 Prozent bis 2032 – neue Energie für eine starke Wirtschaft“ zwei Meta-Studien durchführen lassen, die die Entwicklung des Strom- und Wasserstoffbedarfs im Nordosten Deutschlands untersuchen. Die Initiative zielt darauf ab, das 50Hertz-Netzgebiet bis 2032 bilanziell komplett mit erneuerbarem Strom zu versorgen. Dazu erklärt Kerstin Maria Rippel, Leiterin Kommunikation und Politik bei 50Hertz: „Die Ergebnisse, die wir im Frühjahr 2022 vorgestellt haben, sprechen eine deutliche Sprache: Die Bedarfe steigen in beiden Bereichen massiv. Der Strombedarf in unserem Netzgebiet – Ostdeutschland mit Berlin und Hamburg – erhöht sich von derzeit 103 Terawattstunden (TWh) auf fast 140 TWh bis 2030. Im Großraum Berlin-Brandenburg steigt der Bedarf an grünem Strom bis dahin um fast 17 TWh. Allein in Berlin werden dann 21 TWh Strom verbraucht. Grund sind die Neuansiedlungen von Rechenzentren, Batterieherstellern und Zuliefererfirmen, aber auch die Dekarbonisierung des Verkehrssektors. Auch der Wasserstoffbedarf geht steil nach oben: Er erhöht sich im 50Hertz-Netzgebiet von heute etwa 0,5 TWh auf bis zu 7 TWh im Jahr 2030. In der Region Berlin-Brandenburg erwarten wir dann einen Wasserstoffbedarf von nahezu 2 TWh.“
„Gleichzeitig wird die Verfügbarkeit von grünem Strom zu einem immer wichtigeren Standortfaktor bei Industrieansiedlungen. Um diese riesige Chance zu nutzen, brauchen wir massive Beschleunigungen beim Ausbau der erneuerbaren Energien und beim Ausbau der Stromnetze – und das auf allen Ebenen. Denn nur, wenn wir beides gemeinsam und zügig voranbringen, können wir die regionalen und nationalen Klimaschutzziele erreichen und damit die Grundlage für weitere Ansiedlungen in Berlin und Brandenburg schaffen. Mit diesem Zusammendenken von Industrie- und Klimapolitik, stärken wir den Industriestandort der Metropolregion Berlin-Brandenburg – und sorgen zugleich für eine Stärkung der Energiesouveränität unseres Landes“, so Rippel weiter.
Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse von 50Hertz finden Sie im Internet auf der Seite von 50Hertz.
Zum Factsheet „Ausbau Erneuerbare Brandenburg 2021 & Q1 2022“.
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Jan Hinrich Glahr, Landesvorsitzender Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) Landesverband Berlin-Brandenburg Gregor-Mendel-Straße 36 14469 Potsdam |
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06.04.2022 | Pauschale Abstände keine Lösung für Brandenburg!
Potsdam, 06.04.2022 – Der BWE Landesverband für Windenergie Berlin Brandenburg (BWE LV B BB) begrüßt ausdrücklich die von den Bundesministern Habeck und Wissing verkündete Einigung zur Reduzierung der Mindestabstände um Wetterradare und Drehfunkfeuer. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen hat zudem einen Gesetzentwurf zur Aufhebung der Länderöffnungsklausel in Paragraph 249 Absatz 3 Baugesetzbuch veröffentlicht. Die vor einigen Jahren eingeführte Klausel ermöglicht es den Ländern, landesweite pauschale Abstände von Windenergieanlagen zur Wohnbebauungen einzuführen. Brandenburg diskutiert aktuell die Einführung eines 1.000-Meter-Abstandsgesetzes.
Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE LV B BB: „Die gestern verkündete Bundeseinigung zu Abstandsregelungen ist ein echter Befreiungsschlag für den Zubau der Windenergie. Bislang zwar ausgewiesene, aber praktisch nicht nutzbare Flächen werden damit verfügbar. Der Bund verbietet zudem die Einführung pauschaler Abstände zwischen Wohnbebauung und Windenergie. Damit macht er eines ganz deutlich, die Verhinderungspolitik einiger Länder mit Hilfe pauschaler Abstände will man nicht mehr akzeptieren und kann sich Deutschland nicht mehr leisten. Das in Brandenburg geplante 1.000-Meter-Abstandsgesetz ist damit vom Tisch!“
Gesetz zur Regelung von Mindestabständen von Windenergieanlagen zu Wohngebäuden im Land Brandenburg (Brandenburgisches Windenergieanlagenabstandsgesetz – BbgWEAAabG)
Die Landesregierung hatte im November 2021 einen Entwurf des Brandenburgischen Windenergieanlagenabstandsgesetzes vorgelegt. Im Februar 2022 folgte dann die Expertenanhörung und im Mai 2022 will sich der zuständigen Fachausschuss abschließend zum Entwurf beraten. Der BWE LV B BB hatte in seinen Stellungnahmen immer wieder darauf hingewiesen, dass die Einführung eines 1.000 Meter Pauschalabstandes das Flächenpotenzial für die Windenergie empfindlich einschränkt. Das Repowering von ungefähr ein Drittel der heute über 20 Jahre alten Windenergieanlagen wäre damit nicht mehr möglich. Um seinen eigenen Ausbauzielen und der zukünftigen Versorgungssicherheit der Brandenburger:innen gerecht zu werden, müssten dieses Anlagen an anderer Stelle errichtet werden. Deshalb forderte der LV B BB eine ehrliche Diskussion und empfahl – erst Klimaplan, dann Energiestrategie und dann die Anpassung der Flächenpotenziale in Brandenburg.
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20.01.2022 | Der Handlungsdruck ist groß
Potsdam, 20.01.2022 – Nach zuletzt sehr schlechten Jahren wurden 2021 in Deutschland wieder mehr Windenergieanlagen gebaut. Das hat der Bundesverband WindEnergie (BWE) heute in Berlin mitgeteilt. Im Land Brandenburg wurden 104 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 412 MW zugebaut. Dem stehen 15 rückgebaute Windenergieanlagen mit einer Leistung von 16 MW gegenüber. Zur deutlich positiven Entwicklung in Brandenburg erklärt Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg:
„Die Windenergie ist das Lastpferd einer erfolgreichen Energiewende in Deutschland und Brandenburg. Seit einigen Jahren stabilisieren sich die Ausbauzahlen der Windenergie in Brandenburg, das ist gut für das Klima und gut für die Wirtschaft.
In den nächsten Jahren soll die Windenergie im Sinne einer klimaneutralen Versorgung noch stärker ausgebaut werden. Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck spricht von einer Verdreifachung der Leistung aus Windenergie und bittet die Länder die Weichen entsprechend zu stellen.
Deshalb kann der hohe Ausbaustand der Windenergie in Brandenburg nicht zu der politischen Aussage führen ´wir haben unsere Hausaufgaben in Sachen Windenergie gemacht, jetzt sind die anderen Länder dran`. Denn auch in Brandenburg gibt es enormen Handlungsdruck.
Regionalplanung ein Scherbenhaufen
Vier von fünf Regionalplänen-Wind sind unwirksam. Damit fehlt es an einer verlässlichen Planungsgrundlage und das Zwei-Prozent-Flächenziel rückt in weite Ferne. Das zuständige Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung muss noch in 2022 die Rahmenbedingungen für eine einheitliche Regionalplanung schaffen. Es wird viele Jahre dauern, bis neue Flächen rechtssicher ausgewiesen werden. Daher ist abwarten keine Option!
Repowering als Chance
Das Repowering von Windenergieanlagen wurde in Brandenburg bisher noch nicht ernsthaft angegangen. Lediglich 14 alte Windenergieanlagen wurden im vergangenen Jahr ausgetauscht. Es ist unerlässlich, die Chancen für ein Repowering in bestehenden Flächen zu nutzen. Hier liegt einer der Schlüssel, um sowohl das Flächenziel als auch die Klimaziele zu erreichen.
Ausbauziel anpassen
Vor nunmehr 10 Jahren hat das Land Brandenburg die Ausbauziele der Windenergie mit 10.500 MW installierte Leistung bis 2030 definiert und nie angepasst. Ich frage mich, kann dieses überhaupt noch aktuell sein. Bundesminister Habeck fordert eine Verdreifachung der Windleistung. Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke und seine Berliner Kollegin Franziska Giffey haben erst kürzlich deutlich gemacht – Brandenburg wird die Hauptstadt zukünftig mit noch mehr grünen Strom versorgen müssen.
Ein zehn Jahre altes Ausbauziel in Brandenburg kann den aktuellen Herausforderungen im nationalen Klimaschutz nicht gerecht werden. Brandenburg kann als Flächenland mehr Windkraft realisieren als beispielsweise das dicht besiedelte Nordrhein-Westfalen. Das ist ein Standortvorteil und führt zu mehr Wachstum und Beschäftigung. Trotzdem legt Brandenburg wieder einen Entwurf der Energiestrategie vor, der genau dieses tut – den Status Quo verwalten und alte Ziele bedienen. Wir benötigen ambitionierte und klare Ziel, um als Energieregion weiterhin führend zu sein.“
Die aktuellen Ausbauzahlen und Prognosen des BWE finden Sie im Internet auf der Seite des BWE unter www.wind-energie.de/presse/pressemitteilungen/
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25.11.2021 | Stellungnahme des BWE Berlin/Brandenburg zum Koalitionsvertrag: "Brandenburg hat es in der Hand zum führenden Energieland zu werden."
„Brandenburg hat es in der Hand zum führenden Energieland zu werden.“
Potsdam, 25.11.2021 – Mit dem Bekenntnis der neuen Bundesregierung zum beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien hat Brandenburg es in der Hand, das führende Energieland und Industriestandort der Zukunft zu werden. Zum gestern vorgestellten Koalitionsvertrag der SPD, Grüne und FDP nimmt Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg, wie folgt Stellung:
„Der Koalitionsvertrag der zukünftigen Bundesregierung zeigt, dass die drei Parteien beim Klimaschutz ernsthaft anpacken und mit einem klaren Fokus auf einen schnellen Ausbau die Erneuerbaren Energien vorangehen wollen. Die Zeit des Stillstands und der Blockade scheinen damit vorbei zu sein. Jetzt muss die zukünftige Bundesregierung ihren Worten auch Taten folgen lassen und die Länder mit konkreten Maßnahmen unterstützen. Denn die Energiewende wird nicht im politischen Berlin umgesetzt, sondern vor Ort – in den Ländern, in den Landkreisen, in den Kommunen. Die bekannten Herausforderungen bei Flächenausweisung, Genehmigungsverfahren, Artenschutz und Akzeptanz müssen jetzt durch bundeseinheitliche Regelungen und finanzieller Unterstützung auf den Lösungspfad gebracht werden.“
Mit Blick auf die amtierende Landesregierung Brandenburgs sieht Glahr große Herausforderungen, wenn man dem Kurs aus Berlin folgen will.
„Die CDU darf ihre Oppositionsrolle im Bund nicht in die Arbeit der Landesregierung übertragen. Das zuständige Ministerium für Planung und Ausweisung von Flächen für die Windenergie wird von der CDU geführt. Vier von fünf Regionalplänen-Wind sind unwirksam und damit eine verlässliche Planungsgrundlage nicht gegeben. Falls Minister Beermann die Planungsmethodik nicht neu ausrichtet, ist eine Weiche blockiert und der Zug der Energiewende fährt in Brandenburg auf ein Abstellgleis.
Das von den GRÜNEN geführte Umweltministerium (MLUK) sollte Lösungen aus den Vermittlungsverfahren des Bundes einfordern, damit der gordische Knoten zwischen Klima- und Artenschutz gelöst wird. Minister Axel Vogel steht für beide Seiten und ihm ist es zuzutrauen, sein Haus aus diesem Dauerkonflikt zu führen.
Bei dem SPD geführten Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie kommt der Koalitionsvertrag aus Berlin zur rechten Zeit, um die Überarbeitung der Energiestrategie an den neuen bundespolitischen Rahmen anzupassen. Das Haus von Minister Prof. Dr. Steinbach kann nun die Bremse lösen und mit Verweis auf die Bundespolitik die Ausbauziele der Erneuerbaren Energien und insbesondere der Windenergie deutlich anheben.
Im Energieministerium sieht Glahr auch die Aufgabe, den weiteren Weg der Energiewende für alle Bürgerinnen und Bürger verständlich darzustellen und Kommunen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. „Die Absicht idealerweise bis 2030 aus der Kohle auszusteigen, vergrößert den Bedarf an Information und Dialog zusätzlich. Deshalb sollten wir die Diskussion um eine spezialisierte und bürgernahe Beratungsstelle wiederaufnehmen.“
04.10.2021 | Brandenburg steht bei Regionalplanung vor Scherbenhaufen Windverband fordert Neustart
Brandenburg steht bei Regionalplanung vor Scherbenhaufen – Windverband fordert Neustart
Potsdam, 04.10.2021 – Das OVG Berlin-Brandenburg hat in der vergangenen Woche den Teilregionalplan „Windenergie“ Oderland-Spree für rechtswidrig und damit unwirksam erklärt.
Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg, erklärt dazu:
„Das OVG Berlin-Brandenburg hat in der letzten Woche den Teilregionalplan Oderland-Spree aufgrund formaler Fehler gekippt und für nichtig erklärt. Sollte das Urteil Bestand haben, sind spätestens Anfang Dezember vier von fünf Regionalplänen in Brandenburg unwirksam. Die Windenergie ist damit für viele Jahre auf Ausnahmeregelungen im Genehmigungsverfahren angewiesen.
Vor der Notwendigkeit eines ambitionierten Klimaschutzes und eines Umbaus der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien ist dieser Zustand in höchstem Grade unverantwortlich. Es fehlt an Verbindlichkeit und Planbarkeit. Lippenbekenntnisse der Bundes- und Landespolitik können nicht darüber hinwegtäuschen, dass das System zur Suche und Ausweisung von Flächen für die Windenergien einen Neustart braucht.
Die Landesregierung, und insbesondere das zuständige Ministerium von Minister Beermann (CDU), muss noch in diesem Jahr die notwendigen Weichen stellen. Der Landesverband Windenergie steht jederzeit für einen konstruktiven Austausch zur Verfügung. Unsere Vorschläge, wie zum Beispiel landeseinheitliche Planungskriterien oder einen Wechsel des Planungsfokus von Eignungs- hin zu Vorranggebieten, liegen dem Ministerium vor.“
17.09.2021 | Sechste Windenergieanlage auf Berliner Stadtgebiet eingeweiht
Berlin ist um eine markante Ortsmarke reicher: An der B2 kurz hinter Malchow wurde heute die sechste Windenergieanlage auf Berliner Stadtgebiet eingeweiht. Die Windenergieanlage hat eine Nabenhöhe von 160 Metern bei 138 Metern Rotordurchmesser. Mit einer Leistung von 4,2 MW soll sie im Jahr 13.000 Megawattstunden CO2-freien Strom erzeugen. Das reicht aus, um mehr als 3.000 Vier-Personen-Haushalte mit regionalem Strom aus Berlin zu versorgen.
Berlin, 17.09.2021: Auf den Feldern entlang der B2 hat sich heute hochkarätiger Besuch eingefunden. Neben Christian Rickerts, Staatssekretär für Wirtschaft, Energie und Betriebe in Berlin, kamen auch Vollrad Kuhn, Bezirksstadtrat in Pankow und Klaus Mindrup, Mitglied im Bundestag für die SPD. Für die Wissenschaft war Prof. Dr.-Ing. Joachim Twele von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin vertreten.
Anlass war die offizielle Einweihung der sechsten Windenergieanlage in Berlin. Die Windenergieanlage „MM1“ vom Typ Enercon E138 wurde in Kooperation der Unternehmensgruppe Teut und der umweltplan projekt GmbH errichtet und wird von der Mühle Malchow GmbH & Co.KG mit Sitz in Bernau bei Berlin betrieben.
„Die Metropolregion Berlin-Brandenburg will spätestens 2045 klimaneutral sein und setzt dabei auf 100 Prozent Erneuerbare Energien“, erklärt Tom Lange, Vorsitzender des BWE Regionalverbandes Berlin-Brandenburg. „Das ist eine große Herausforderung, wenn wir zukünftig auch den Verkehr und die Wärmeversorgung elektrifizieren. Diesen Weg können die beiden Länder Berlin und Brandenburg daher nur gemeinsam gehen. Mit der Windenergie als der tragenden Säule der Energiewende“, so Lange weiter.
„Der Ausbau der erneuerbaren Energien hat eine hohe Bedeutung für das Erreichen unserer Klimaziele“, betonte Staatssekretär Christian Rickerts. „Als Stadtstaat hat Berlin große Potenziale im Bereich der Solarenergie an und auf Gebäuden. Freie Flächen für Windenergieanlagen sind rar. Daher freue ich mich, dass wir in Berlin heute die Einweihung einer neuen Großwindanlage mit über vier Megawatt Leistung feiern können“, so Rickerts.
16.06.2021 | Windenergie in Brandenburg braucht Planungssicherheit
Potsdam, 16.06.2021 – Der Landtag hat heute mit den Stimmen der SPD-Fraktion, CDU-Fraktion, Fraktion BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN und der BVB/FREIE WÄHLER Fraktion einem Gesetzentwurf zugestimmt, der eine Erweiterung der Regionalversammlung von 60 auf 70 Vertreter:innen sowie die Verlängerung des Wind-Moratoriums von zwei auf maximal vier Jahre möglich macht. Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg, erklärt dazu:
„Wir brauchen eine verbindliche Regionalplanung, die uns Planungssicherheit gibt. Sonst werden wir die selbstgesteckten Klima- und Ausbauziele des Landes nicht erreichen können.
Die Landesregierung muss die Weichen für eine zukunftsfähige und moderne Regionalplanung stellen. Für Rechtssicherheit würde zum Beispiel sorgen, wenn in der Regionalplanung anstelle von Eignungsgebieten Vorranggebiete ausgewiesen würden. So wird man dann auch endlich dem 2-Prozent-Flächenziel bis 2030 gerecht. Wir brauchen zudem landeseinheitliche Kriterien als Leitplanken für die Regionalplanung. Derzeit ist es möglich, dass es in den fünf regionalen Planungsgemeinschaften Brandenburgs fünf unterschiedliche Kriterienkataloge gibt. Das sorgt natürlich für enorme rechtliche Risiken.
Wichtig ist es jetzt, dass die Landesregierung die Regionalplaner aktiv bei der Erstellung von rechtssicheren Plänen unterstützt. Um einen weiteren Einbruch der Windenergie zu vermeiden, müssen Windenergieanlagen trotz eines Moratoriums genehmigt werden.“
29.04.2021 | Schutz von Greifvögeln: Klimaschutz ist Artenschutz
Klimaschutz ist Artenschutz
Potsdam, 29.4.2021 – Heute stellt die Fraktion BVB/Freie Wähler im Brandenburgischen Landtag ihren Antrag „Erweiterten Schutz von Greifvogelhorsten sicherstellen – Niststättenerlass ändern“ vor. Darin fordert die Fraktion den Ausbau der Windenergie weiter zu verzögern. Dazu erklärt Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg:
„Während die Windkraftbranche für einige Landtagsabgeordnete das liebste Feindbild zu sein scheint, kümmern sich in Berlin und Brandenburg fast 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Branche um die Zukunft unserer Umwelt. Windenergie ist und bleibt das Zugpferd der Energiewende. Sie ist entscheidend für den Klimaschutz. Nach Atom- und Kohleausstieg ist sie zudem Garant für die zukünftige Versorgungssicherheit Deutschlands. Wenn jetzt einzelne Abgeordnete den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Straftaten unterstellen, dann endet an dieser Stelle die konstruktive Diskussion.
Klar ist, Klimaschutz ist der beste Artenschutz und unsere Branche weiß um ihre Verantwortung. In den letzten fünf Jahren sind allein in Brandenburg über 23 Millionen Euro für Natur- und Umweltschutzprojekte im Rahmen von Ersatzzahlungen durch die Windkraftbranche bereitgestellt worden. Damit gehört die Windkraft zu den finanziell größten Umweltschützern im Land. Wir leisten unseren Beitrag. Ob einzelne Abgeordnete mit ihrem Diskussionsbeitrag einen echten Beitrag zum Umweltschutz leisten, bleibt zweifelhaft.“
22.03.2021 | Windenergie: Brandenburg verfehlt Ausbauziele 2030
Potsdam, 22.03.2021 – „Partner für eine erfolgreiche Energiewende“, das ist die Überschrift der heutigen gemeinsamen Pressekonferenz der VKU Landesgruppe Berlin Brandenburg und des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg. In den nächsten Jahren werden die Erneuerbaren Energien mehr und mehr die Verantwortung für die Energieversorgung Deutschlands und damit auch Brandenburgs übernehmen. In einem gemeinsamen Positionspapier benennen die beiden Landesverbände, welche Schritte in Brandenburg dafür erforderlich sind. Thoralf Uebach, stellvertretender Vorsitzender der VKU Landesgruppe und Geschäftsführer der Stadtwerke Neuruppin, und Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes, erklären dazu Folgendes:
Jan Hinrich Glahr:
„In den nächsten fünf Jahren fallen fast die Hälfte der heutigen Windenergieanlagen in Brandenburg aus der EEG-Förderung. Die Betreiber stehen vor der Entscheidung: Stilllegung, Weiterbetrieb oder Repowering. Letzteres ist eine gute Option, da die akzeptierten und mit Kabeln sowie Wegen erschlossenen Gebiete mit modernen Windenergieanlagen genutzt werden können. Doch leider fehlen verbindliche Regelungen, die das Repowering anreizen. Wir fordern daher eine Landesstrategie für standortsicherndes Repowering. Gerade weil die Bundesregierung es einfach nicht hinbekommt.
Bei der Suche nach zusätzlichen, neuen Flächen für die Windenergie sieht es nicht gut aus. Weil Regionalpläne immer wieder vor Gericht scheitern, gibt es keine Planungsbasis für die Ausbauziele 2030 oder gar 2040. Wir benötigen eine Regionalplanung, die verlässlich ist und landesweit gleiche Kriterien definiert. Wir fordern ambitionierte Ausbauziele, mit denen wir eine ganzheitliche Energiewende in Wärme, Verkehr und Strom umsetzen können.
Die Landesregierung hat mit ihren angekündigten Strategien für Energie, Wasserstoff und Klima die Fäden in der Hand. Sie muss es nur machen.“
Thoralf Uebach:
„Um die anvisierten Ziele der brandenburgischen Energiestrategie zukünftig zu erreichen, ist ein deutlich ambitionierterer Ausbau der Windkraft unablässig. Der für die nächsten Jahre prognostizierte, steigende Energieverbrauch für Brandenburg unterstreicht den Handlungsdruck zusätzlich. Der Flächenbedarf für den Ausbau der Erneuerbaren Energien wird steigen. Um dann Versorgungssicherheit und Regionalplanung in Einklang zu bringen, sollte die Regionalplanung zukünftig Vorranggebiete mit der Wirkung von Eignungsgebieten ausweisen.
Der Ausbau der Windkraft wird aktuell durch weitere Hemmnisse gebremst. Mit dem gemeinsamen 10-Punkte-Papier haben die Landesgruppen von VKU und BWE konkrete Problemstellungen und mögliche Lösungsansätze aufgezeigt, um dem Ausbau der Windkraft in Brandenburg den notwendigen Schub zu verleihen.
Alle Maßnahmen stehen unter der Ägide von Information, Transparenz, Dialog vor Ort und von Teilhabe betroffener Kommunen an der Wertschöpfung – nur so kann ein sozialverträglicher Ausbau gelingen.“
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27.01.2021 | Windenergie liefert wichtigen Beitrag zum Schutz des Waldes
Windenergie liefert wichtigen Beitrag zum Schutz des Waldes
- Waldstandorte für Windenergie in forstwirtschaftlichen Nutzwäldern bewahren.
- Windenergie finanziert durch Pachten sowie Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen den Waldumbau.
- Genehmigungsstandards für Windenergieanlagen im Wald sind umfassend und ausreichend.
- Windenergieanlagen im Wald sind wichtiges Element für den Klimaschutz.
Potsdam, 27. Januar 2021 – Der Brandenburger Landtag diskutiert heute einen Gesetzentwurf der Freien Wähler zum grundsätzlichen Verbot von Windenergieanlagen in Waldstandorten. Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg, erklärt dazu:
„Ein pauschales Verbot der Windenergie in Brandenburgs Wäldern ist wirtschafts- und klimapolitisch kontraproduktiv und für die Belange des Natur- und Artenschutzes nicht geboten. Dieser Gesetzesentwurf hilft weder dem Wald noch der Energiewende.“
An vielen Waldstandorten bietet die Windenergie einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung des Waldumbaus. Nach der fachlichen Abwägung von Chancen und Risiken bleiben genügend Waldflächen für die Windenergie.
„Wer Windenergie im Wald pauschal verbieten will, muss alternative Standorte aufzeigen. Das ist von der Fraktion der Freien Wähler nicht zu erwarten. Den Freien Wählern geht es einzig darum, den Ausbau der Windenergie zu blockieren, egal wo“, so Glahr.
Hintergrund
Für die in Brandenburg dominierenden Kiefernmonokulturen bieten sich durch die Windenergie ökonomische und ökologische Chancen. Denn für jeden gefällten Baum wird mindestens ein neuer gepflanzt. Gepflanzt werden ökologisch wertvolle Mischwälder, die widerstandsfähiger gegen Schädlinge, Hitze oder Trockenheit sind. Die zusätzlichen Pachteinnahmen aus der Windenergie unterstützen die Forstwirtschaft, den notwendigen Waldumbau insgesamt zu finanzieren.
Für Waldstandorte gelten wie andernorts auch strenge Auflagen und Genehmigungsbedingungen. Einige Beispiele:
- Windenergieanlagen werden vorwiegend in forstwirtschaftlichen Nutzwäldern errichtet, die als ökologisch weniger wertvoll oder „artenarm“ gelten.
- Zur Planung gehören umfangreiche Gutachten über den Vogelbestand im Gebiet. Zu Brut- und Jagdgebieten gefährdeter Tiere wie Rotmilan oder Seeadler müssen festgelegte Sicherheitsabstände eingehalten werden.
- Auch zu den Nist- und Fluggebieten von Fledermäusen muss ein Schutzabstand eingehalten werden. Zusätzlich werden Windenergieanlagen abgeschaltet, wenn mit Fledermausflug zu rechnen ist. Das sind vor allem laue Sommernächte, in denen auch nur wenig Wind weht. Dieser fledermausfreundliche Betrieb gehört zu den Genehmigungsauflagen.
- Jeder einzelne Baum wird auf Fledermaushöhlen abgesucht, bevor er gefällt werden darf.
- Um Boden- und Gehölzbrüter nicht zu stören, wird zwischen 1. März und 30. September nicht gebaut und werden in dieser Zeit auch keine Bäume gefällt.
- Schon vor dem Bau müssen Planer eine Bürgschaft für den vollständigen Rückbau der Anlagen hinterlegen. Damit ist sicher: Alle Anlagen werden umweltverträglich abgebaut. Auf den Standorten werden Mischwälder aufgeforstet.
Unter Klimaschutzgesichtspunkten fallen die Bäume, die für den Bau einer Windenergieanlage gerodet werden müssen, kaum ins Gewicht. Für den Betrieb einer Windenergieanlage benötigt man 0,47 Hektar Fläche. Ein halber Hektar Fläche Wald kann pro Jahr theoretisch 2,7 Tonnen CO2 aufnehmen (Umweltbundesamt: Emissionsbilanz Erneuerbarer Energieträger, 2018). Im Vergleich dazu spart eine Windkraftanlage nach Berechnungen des Umweltbundesamts mindestens 3.600 Tonnen CO2 im Jahr (Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei: Kohlenstoffinventur 2017).
Download PDF: 210127_PM_BWE BB_WindimWald_final
26.01.2021 | Windenergie in Brandenburg: Zu wenige neue Anlagen, um Ausbauziele zu erreichen
Windenergie in Brandenburg: Zu wenige neue Anlagen, um Ausbauziele zu erreichen
- Nach „Katastrophenjahr 2019“ zieht der Ausbau der Windenergie in Brandenburg leicht an.
- Ein Netto-Zubau von 205 Megawatt (MW) bleibt aber zu niedrig: Um das selbstgesteckte Ausbauziel von mindestens 10.500 MW installierter Leistung Windenergie bis 2030 zu erreichen, müssten in Brandenburg jährlich netto 300 MW zugebaut werden.
- Dafür braucht es eine verbindliche Flächenverfügbarkeit und eine durchgehende Repowering-Strategie, die Bestandsflächen berücksichtigt und für die Zukunft sichert.
- 2020 wurden in Brandenburg 43 Anlagen mit 33 MW rückgebaut. Das ist der höchste Wert bundesweit.
Potsdam, 26. Januar 2021 – Anlässlich der heute vom Bundesverband WindEnergie (BWE) in Berlin veröffentlichten Zubauzahlen für die Windenergie an Land erklärt Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg:
„2019 war ein Katastrophenjahr für die Windenergie in Brandenburg. Im Vergleich dazu hat sich der Zubau 2020 wieder etwas stabilisiert. Um die Ausbauziele der Energiestrategie des Landes bis 2030 zu erreichen, ist der Ausbau der Windenergie aber nach wie vor viel zu langsam. Wir müssen auch berücksichtigen, dass in den kommenden Jahren immer mehr Altanlagen vom Netz gehen werden.“
Die Abgeordneten des Landtages Brandenburg debattieren morgen, den 27.01.2021, auf Antrag der Freien Wähler einen Gesetzentwurf zum Verbot von Windenergie im Wald. Zur aktuellen Debatte um die Nutzung von Wäldern für die Windenergie sagt Jan Hinrich Glahr mit direktem Bezug auf die Ausbauziele: „Vor dem Hintergrund der geringen Zubauzahlen muss sich die Regierungskoalition von SPD, CDU und Grüne im Klaren sein, dass ein pauschales Verbot von Wind im Wald rein politisch motiviert wäre. Kommt es zum Verbot, müssen alternative Flächen gefunden werden.“
Zahlen im Überblick
Status des Windenergieausbaus an Land | Leistung | Anzahl Anlagen |
Brutto-Zubau Gesamtjahr 2020 | 238 MW | 70 |
Davon Repowering | 53 MW | 14 |
Rückbau Gesamtjahr 2020 | 33 MW | 43 |
Kumulierter Anlagenbestand am 31.12.2020 | 7.478 MW | 3.900 |
Download PDF: 210126_PM_Windenergie Zubau 2020
30.07.2020 | Halbjahreszahlen Windenergie in Brandenburg: Vorsichtiger Optimismus, Repowering an etablierten Standorten muss möglich bleiben
Der Bundesverband für WindEnergie (BWE) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA e.V.) haben heute die Zubauentwicklung der Windenergie im ersten Halbjahr 2020 vorgestellt. In Brandenburg wurden demnach 24 Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von 85 Megawatt (MW) errichtet.
Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des Landesverbandes Windenergie der Länder Berlin Brandenburg, erklärt dazu:
„Die Windenergie in Brandenburg scheint die Talsohle durchschritten zu haben und der Ausbau steigt wieder an. Das macht Mut. Wir brauchen aber mehr als nur einen Hoffnungsschimmer.“
Dabei weist Glahr auf die zunehmenden Ansprüche an die Energieversorgung durch Erneuerbare hin:
“Atom- und Kohleausstieg, Wasserstoffstrategie, grüne Wärme und Verkehr, Klimaziele und der steigende Bedarf nach grünen Strom aus der Industrie – die Herausforderungen und Erwartungen an die zukünftige Energieversorgung sind riesig. Politik muss daher jetzt die Handbremse beim Ausbau lösen. Mit dem aktuellen Zubau erreichen wir das Ziel der Landesregierung nicht, bis 2030 in Brandenburg 10.500 MW Windleistung zu installieren.“
Für die kommenden Jahre sieht Glahr insbesondere den drohenden Rückbau alter Bestandsanlagen als massives Problem:
„Gerade vor dem Hintergrund, dass in den nächsten fünf Jahren fast die Hälfte der heutigen Anlagen älter als 20 Jahre sind und aus der EEG-Vergütung fallen, muss jetzt dringend gehandelt werden. Wir laufen sonst mittelfristig in eine Versorgungslücke. Ich warne an dieser Stelle – eine Rückkehr zur Atomenergie darf nicht in der bundespolitischen Debatte Einzug halten.
Die bekannten Hemmnisse für den Ausbau der Windenergie müssen schnell aus dem Weg geräumt werden. Klimaschutz und Artenschutz müssen zusammengedacht und nicht wie so oft gegeneinander ausgespielt werden. Wir benötigen eine moderne Regionalplanung, die für die steigenden Bedarfe aus Strom, Wärme und Verkehr ausreichend Flächen für Erneuerbare Energien zur Verfügung stellt. Nur dann lassen sich die Ausbau- und Klimaschutzziele erreichen.“
Großen Potential sieht Glahr daher im Repowering an etablierten Standorten:
„Wenn der Strom trotz Atom- und Kohleausstieg weiterhin aus der Steckdose kommen soll, dann benötigen wir 100 Prozent Erneuerbare Energien. Repowering ist dabei ein wichtiger Baustein. Wir fordern eine entsprechende Strategie der Landesregierung, die den Austausch von alten Windenergieanlagen durch moderne, leistungsstarke Anlagen zulässt. Auf Flächen, die seit 20 Jahren für die Windenergie genutzt und akzeptiert werden, sollte ein Repowering auch innerhalb der 1.000 Meter-Abstandsregelung möglich sein. Das sollte jede Kommune selbst entscheiden können.“
17.07.2020 | Windenergie muss wieder Fahrt aufnehmen
Potsdam, 17.07.2020: Gemäß neuer Zahlen der Fachagentur Wind gingen im ersten Halbjahr 2020 in Brandenburg 31 Windenergieanlangen mit 96 Megawatt neu ans Netz. Damit belegt Brandenburg im Ländervergleich den ersten Platz. Aber zum Erreichen der eigenen Ausbauziele reicht das noch lange nicht. Zu sehr wurde der Ausbau in den vergangenen Jahren verschleppt.
„Die Windenergie ist die tragende Säule der Energiewende. Daher ist ein stetiger Ausbau notwendig, um die eigenen Klima- und Ausbauziele zu erreichen. 2030 will die Landesregierung 10.500 Megawatt Windleistung installiert haben. Das bedeutet, dass wir in den nächsten zehn Jahren in Brandenburg über 300 Megawatt pro Jahr installieren müssen. Davon sind wir weit entfernt. Ganz besonders, wenn wir wissen, dass in Brandenburg in den nächsten fünf Jahren fast die Hälfte der heutigen 3.890 Anlagen über 20 Jahre alt sein werden und Stilllegungen drohen. Die aktuelle Entwicklung im ersten Halbjahr macht zwar Mut, aber unsere Ausbauziele erreichen wir so nicht. Brandenburg muss die Bremse weiter lockern“, so Jan Hinrich Glahr, BWE Landesvorsitzender Berlin Brandenburg.
Die rot-schwarz-grüne Landesregierung hat sich im Koalitionsvertrag zum stetigen Ausbau der Windenergie bekannt. 2030 will man in Brandenburg 10.500 Megawatt Windstrom installieren. Aktuell sind in Brandenburg insgesamt 3.890 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 7.320 MW errichtet. In den nächsten zehn Jahren muss Brandenburg daher einen Zubau von über 300 MW pro Jahr gewährleisten. Dabei wurde noch nicht berücksichtigt, dass in den nächsten fünf Jahren 1.700 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 2.200 Megawatt über 20 Jahre in Betrieb sind. Damit fallen sie dann auch aus der EEG Systematik. Es ist ungewiss, ob die Anlagen weiterbetrieben, repowert oder stillgelegt werden. Im schlimmsten Fall droht eine Ökostromlücke. Die Fachagentur für Windenergie an Land hat auch veröffentlich, dass im selben Zeitraum, in dem 31 Windenergieanlagen in Betrieb gingen, 25 alte Windräder stillgelegt wurden. Damit ist Brandenburg auch bei der Stilllegung Spitzenreiter.
Jan Hinrich Glahr weiter: „Ich bleibe dabei – auch mit der aktuellen Entwicklung bleibt Brandenburg der Einäugige unter den Blinden. Seit Jahren werden die Ausbauziele nicht erreicht, der Zubau ist weit unter seinen Möglichkeiten. Wir brauchen verkürzte Verfahren im Repowering einschließlich geringerer Abstandsvorgaben. Durch effektives und umfassendes Repowering lassen sich gut akzeptierte und erschlossene Standorte sichern, Leistung und Effizienz steigern und Kommunen langfristig Erträge sichern. Dafür braucht es eine klare Strategie und eine gesetzliche Flankierung durch vereinfachte Genehmigungen. Bis diese Strategie steht, sollten Bestandsanlagen, die aus der EEG-Systematik gefallen sind, im Netz gehalten werden.“
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13.07.2020 | Nur 0,18 Prozent der Rotmilane kollidieren mit der Windkraft
Potsdam, 13. Juli 2020: Auf Anfrage der AfD-Fraktion im Brandenburger Landtag hat die Landesregierung in der vergangenen Woche zum Bestand des Rotmilans informiert (Drucksache 7/1620 des Landtages). Dieser ist seit Jahren stabil. Die Schlagzahlen sind sehr gering.
„Von einem zunehmenden weltweiten Bestand von 25.200 – 33.400 Brutpaaren leben in Deutschland nach Schätzungen (Stand 2017) etwa 12.000 – 18.000 Brutpaare. Nach einem Bestandsrückgang ist der Bestand seit 1996 im Rahmen natürlicher Bestandsschwankungen im relativen Mittel stabil.
Nach Auskunft der Landesregierung gilt dies auch für die 1.650 – 1.800 Brutpaare in Brandenburg. Bekannt ist, dass sich Bestände etlicher Arten wie Kranich und Schwarzstorch parallel zum Ausbau der Windenergie positiv entwickeln beziehungsweise Bestandsveränderungen unabhängig von Einflüssen durch die Windenergie sind.
Aber Kollisionen des Rotmilans mit Windenergieanlagen können vorkommen. In Brandenburg geschieht das laut Landesregierung ungefähr 6 Mal im Jahr bei 1.700 Brutpaaren oder 3.400 erwachsenen Milanen – eine Quote von 0,18 Prozent. Das ist auch das Ergebnis der aufwändigen Naturschutz-Vorgaben, die die Landesregierung der Windbranche macht.
Damit ist das individuelle Risiko für einen Milan, an einer Windenergieanlage zu verunfallen, sehr gering. In der Summe ebenso viele kommen um durch Straßenverkehr, Beutegreifer, Freileitungen, Eisenbahn, illegale Verfolgung und sonstige, teils unbekannte Ursachen. Zusätzlich sterben 24 Jungvögel durch Absturz, verhungern und fallen Raubtieren zum Opfer. Ähnlich wie bei den Opfern an Windenergieanlagen ist auch mit einer gewissen Dunkelziffer nicht gefundener toter Tiere zu rechnen.
So wenige einzelne Tiere durch Windräder sterben, so wichtig sind Erneuerbare Energien und Klimaschutz für das Überleben von Arten wie dem Rotmilan. Windenergieausbau ist Klimaschutz und Klimaschutz ist Artenschutz. Deshalb gehören alle Akteure, ob Industrie oder Naturschutz, an einen Tisch. Dabei darf es nicht darum gehen noch mehr Konflikte zu identifizieren, sondern um zukunftsfähige Kompromisse zu schließen.
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18.06.2020 | Grünen Wasserstoff für regionale Wertschöpfung nutzen
Gemeinsame Pressemitteilung der BEE Landesvertretung Berlin Brandenburg zur heutigen Landtagsdebatte
Brandenburg: Grünen Wasserstoff für regionale Wertschöpfung nutzen
Potsdam, 18.06.2020: Bis zum Sommer 2021 will die Brandenburger Landesregierung eine Wasserstoffstrategie für Brandenburg vorlegen. Das geht aus einem Antrag von SPD, CDU und BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN hervor, der heute im Brandenburger Landtag beschlossen wird. Die Vertreter der Erneuerbaren Energien in Brandenburg begrüßen die Pläne der Landesregierung. Sie mahnen allerdings auch zur Eile und stellen klar: Wenn Wasserstoff aus Kohle, Öl oder Erdgas hergestellt wird, ist für das Klima nichts gewonnen. Deshalb muss er zu hundert Prozent aus Erneuerbaren Energien sein.
„Wasserstoff ist eine große Chance für Brandenburg“, betont Jan Hinrich Glahr, Sprecher der Landesvertretung Berlin/Brandenburg vom Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE). Nachhaltig sinnvoll sei die Technologie allerdings nur, wenn der Wasserstoff in Brandenburg aus Erneuerbaren Energien erzeugt wird.
Wasserstoff: Das fehlende Bindeglied für die dezentrale Energiewirtschaft
„Die Landesregierung hat jetzt die Fäden in der Hand, eine regionale Wasserstoffwirtschaft in Brandenburg aufzubauen, die uns als Industriestandort fit für die Zukunft macht“, so Glahr. Mit Unternehmen, die in Brandenburg die Technologie zur Wasserstofferzeugung entwickeln und Elektrolyseure produzieren. Mit Erneuerbaren Energien, die aus der Region den Strom zur Wasserstofferzeugung liefern. Und mit einer Industrie und Wirtschaft vor Ort, die vom grünen und günstigen Wasserstoff profitiert.
Knappes Zeitfenster: Große Mengen Windenergie stehen ab Ende 2020 bereit
Eine Chance für den Start in die Wasserstoffwirtschaft sind die Erzeugungsanlagen der Erneuerbaren Energien, für die die Festvergütung nach dem EEG Ende 2020 ausläuft. Diese Kapazitäten sind frei und könnten direkt für die Erzeugung von grünem Wasserstoff genutzt werden. In den nächsten fünf Jahren sind das bei der Windenergie in Brandenburg ca. 400 Megawatt pro Jahr.
Um dieses Potential zu nutzen, müssten schnell die regulatorischen Bedingungen angepasst und unnötige Abgaben, die bisher noch auf die Erzeugung von Wasserstoff anfallen, abgeschafft werden. „Wenn sich das Land Brandenburg jetzt ein Jahr Zeit lassen möchte, um die nächsten Schritte in seiner Wasserstoffstrategie zu beschließen, könnte diese Chance vertan sein und andere Länder an Brandenburg vorbeiziehen“, so David Wortmann, Stellvertretender Sprecher des BEE Berlin/Brandenburg und Geschäftsführer vom Berlin Brandenburg Energy Network.
Wasserstoff: Ein energiereicher Alleskönner
Wasserstoff ist als Energieträger vielseitig einsetzbar und wird in großen Mengen auch in der Industrie gebraucht, etwa bei der Stahlherstellung. Die Bundesregierung hat daher kürzlich ihre nationale Wasserstoffstrategie vorgestellt: Das leichte Gas spielt bei den Plänen zur Dekarbonisierung der Wirtschaft eine zentrale Rolle. Wasserstoff, der durch Elektrolyse aus Erneuerbaren Energien hergestellt wird, ist klimaneutral und in vielen Bereichen einsetzbar: Als Energie-Zwischenspeicher, als Brennstoff, Treibstoff oder in der Industrie.
Über den Bundesverband Erneuerbare Energien Berlin / Brandenburg
Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. wurde 1991 als gemeinsame Interessenvertretung der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland gegründet. In den Mitgliedsverbänden des BEE sind insgesamt über 30.000 Einzelmitglieder und Firmen zusammengeschlossen. Zur Vertretung der Länderinteressen haben sich Ländergruppen gegründet. Die Landesvertretung Berlin/Brandenburg des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. hat sich 2018 gegründet und ist Ansprechpartner für landespolitische Belange. Sprecher sind Jan Hinrich Glahr (Regionalverband Berlin/Brandenburg des Bundesverband Windenergie) sowie stellvertretend David Wortmann (Berlin-Brandenburg Energy Network).
20.05.2020 | Windenergie: Politischer Streit auf Bundesebene beigelegt - jetzt kommt es auf Brandenburg an
Potsdam, 20.05.2020: Die Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD haben sich zu den Abständen von Windenergieanlagen geeinigt. Mit Blick auf Brandenburg erklärt dazu der Landesvorsitzender des BWE Berlin/Brandenburg, Jan Hinrich Glahr:
„Nach Monaten des Streits haben sich Union und SPD endlich darauf verständigt, dass es keine bundesweiten Mindestabstände für die Windenergie geben wird. Die Länder sind weiterhin zuständig und sollen handhabbare Regelungen treffen. Die Klarstellung, dass die 1.000 Meter als maximaler Wert definiert sind, ist wichtig.
Für Brandenburg wird sich also nicht viel ändern. Seit Jahren arbeiten wir mit der 1.000-Meter-Empfehlung, die in der Branche akzeptiert ist und letztendlich dem Koalitionsvertrag der Landesregierung entspricht. Die fragwürdige Sonderprüfung von 1.500 Metern, die im Koalitionsvertrag steht, ist somit vom Tisch. Denn jeder weiß doch, dass Abstände für die allseits gewünschte Akzeptanz der Windenergie nicht entscheidend sind.
Ich appelliere daher an die Landespolitik – lassen Sie uns endlich über die bürokratischen Hemmnisse sprechen, die das Land selber beseitigen kann. Denn Sachlichkeit ist dringend nötig. In den nächsten Jahren könnte mehr als ein Drittel der heutigen Windenergieanlagen in Brandenburg vom Netz gehen.
Unsere Klima- und Energieziele werden wir so niemals erreichen. Im Gegenteil, uns droht eine Versorgungslücke. Die Landespolitik muss den Ausbau der Erneuerbaren Energien durch klare Entscheidungen beschleunigen.“
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11.03.2020 | Nachfrageboom für Windenergie in Brandenburg – vorsichtiger Optimismus beim Zubau
Potsdam, 11.03.2020: Nach schwachem Zubau in 2019 geht der Landesverband Berlin/Brandenburg des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) in diesem Jahr wieder von mehr Neuinstallationen aus. Ab 2021 droht jedoch der Rückbau von vielen Altanlagen. Mit Unternehmensansiedlungen wie der von Tesla oder BASF steigt insgesamt die Nachfrage nach erneuerbarem Strom aus Brandenburg.
„In Brandenburg werden von privaten Haushalten und Kommunen, vom Mittelstand bis zur energieintensiven Industrie Forderungen laut, die im Land erzeugte Energie vor Ort zu nutzen“, erklärte Jan Hinrich Glahr, Landesvorsitzender des BWE Berlin/Brandenburg auf der Jahrespressekonferenz. Regionale Wertschöpfungsketten auf Basis von erneuerbaren Energien würden an Bedeutung gewinnen.
Erneuerbare Energien sind ein Standortfaktor für Brandenburg
„Der vergleichsweise hohe Ausbaustand bei der Windenergie und die Ziele für deren weiteren Ausbau, machen Brandenburg zu einem bevorzugten Standort für nachhaltig agierende Unternehmen. Wir arbeiten gemeinsam mit Wirtschaftsunternehmen, Ministerien und Politik daran, dass die Chancen für unsere Region genutzt werden“, so Glahr weiter.
Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie in Brandenburg erklärte dazu: „Die geplante Ansiedlung von Tesla zeigt, wie attraktiv die Brandenburger Erzeugungskapazitäten für erneuerbare Energie mittlerweile für die Industrie sind. Um diesen Standortvorteil nutzen zu können, brauchen wir dringend eine Lockerung des dichten Regulierungsgeflechts, das regionale Versorgungskonzepte mit erneuerbarem Strom massiv erschwert oder gar verhindert. BASF zum Beispiel würde seinen Standort in Schwarzheide nur zu gern mit Strom aus erneuerbaren Energien aus der Umgebung versorgen, wird aber durch die Regulatorik dabei ausgebremst. Deswegen wird Brandenburg bei der anstehenden Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) bei der Bundesregierung auf entsprechende Änderungen drängen. Dabei haben wir nicht allein die Industrie im Blick, sondern auch Bürgerstrommodelle für die privaten Haushalte.“
Ausbau der Windenergie: Positive Ausschreibungsergebnisse, Rückbau von Altanlagen
Anlass zu vorsichtigem Optimismus für den Windenergieausbau in Brandenburg bieten die Ausschreibungsergebnisse der vergangenen beiden Jahre: Im Jahr 2019 haben 171 Anlagen (473 Megawatt) an Windenergiestandorten in Brandenburg einen Zuschlag erhalten, 2018 waren es 123 (391 Megawatt) Anlagen. Demgegenüber stehen jedoch Altanlagen, die ab 2021 aus der EEG-Förderung fallen. Betroffen sind davon bis Ende 2025 in Brandenburg 1.760 Anlagen mit einer installierten Leistung von 2.385 Megawatt, durchschnittlich sind das ca. 400 MW jährlich. „Die Zukunft dieser Anlagen ist ungewiss: Anlagen, bei denen sich der Weiterbetrieb nicht lohnt oder ein Repowering nicht möglich ist, müssen rückgebaut werden“, erklärt Glahr.
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28.01.2020 | Ausbau der Windenergie in Brandenburg weiterhin schwach
Potsdam, 28. Januar 2020: 73 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 240 Megawatt (MW) wurden 2019 in Brandenburg neu errichtet. Das gab heute der Bundesverband WindEnergie (BWE) bekannt. Damit hinkt der Ausbau der Windenergie schon im zweiten Jahr deutlich den Notwendigkeiten hinterher. „Wir scheitern nicht nur bei unseren Klimazielen, sondern steuern auch auf eine Versorgungslücke zu“, kommentiert Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des Landesverbandes Berlin Brandenburg des BWE.
„Gegenüber 2018 ist der Zubau der Windenergie in Brandenburg noch einmal um 50 MW zurückgegangen“, erklärt Glahr. „Das ist ein massiver Einbruch: Im Jahr 2017 hatten wir noch 535 MW Windenergie neu installiert, 2016 waren es 494 MW.“ Will das Land Brandenburg sein selbstgestecktes Ziel erreichen, 10.500 MW Windenergie bis 2030 ans Netz zu bringen, müssen ab jetzt jedes Jahr mindestens 320 MW zugebaut werden. „Derzeit sieht es nicht so aus, dass wir dieses Ziel erreichen werden.“
Grund sind unter anderem zunehmende Hürden bei der Genehmigung von neuen Windenergieanlagen. „Wir verfolgen mit ungläubigem Staunen, wie schnell ein Großprojekt wie die Tesla-Gigafactory ihre Baugenehmigung erhalten soll“, so Glahr. „Wenn diese Geschwindigkeit auch für Genehmigungen von Windenergieanlagen und Stromnetzen zur Anwendung käme, würde dies den Industriestandort Brandenburg entscheidend stärken.“
Brandenburger Unternehmen auch vom bundesweiten Einbruch der Windbranche betroffen
Bundesweit war der Einbruch der Windenergie 2019 noch dramatischer: Gerade einmal 1.078 MW Windenergie wurden in Deutschland im letzten Jahr errichtet, weniger waren es zuletzt vor über 20 Jahren. „Man könnte sagen, dass Brandenburg der Einäugige unter den Blinden ist“, so Glahr. „Aber davon haben wir nichts: Auch die Brandenburger Wind-Unternehmen, ob Planer oder Zulieferer, sind davon betroffen, dass der heimische Markt in Deutschland zusammengebrochen ist“, erklärt Glahr.
„Gerade im Moment ziehen immer mehr Unternehmen nach Brandenburg, die auf den günstigen Ökostrom setzen und auf die Vorreiterposition Brandenburgs bei den Erneuerbaren. Wir können es uns nicht leisten, diesen Standortvorteil zu verspielen“, so Glahr weiter. Hinzu kommt: Ab spätestens 2021 werden immer mehr Altanlagen rückgebaut, die schon 20 Jahre oder länger in Betrieb sind. Damit könnte die installierte Leistung in Brandenburg in der Summe sogar weniger werden. Aktuell sind in Brandenburg insgesamt 3.890 Windkraftanlagen errichtet mit einer kulminierten Leistung von 7.320 MW.
Die Zahlen zum bundesweiten Ausbau der Windenergie im Jahr 2019 finden Sie auf der Seite des BWE unter www.wind-energie.de/presse/pressemitteilungen/
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18.12.2019 | Bürgerwindprojekt Windfeld Mattheshöhe I geht in Betrieb
PRESSEMITTEILUNG VON ENERTRAG
Windfeld Mattheshöhe I geht in Betrieb
Dauerthal, den 18.12.2019. Die ENERTRAG AG aus Dauerthal hat ein weiteres Bürgerwindprojekt errichtet und gemeinsam mit der Bürgerwind Mattheshöhe in Betrieb genommen. Dies ist bereits der dritte Bürgerwindpark, nach Briest I im Jahr 2018 und Milow Mitte 2019, den das Uckermärker Unternehmen erfolgreich umsetzt.
Der Windpark Mattheshöhe I besteht aus 4 Windkraftanlagen des Typs GE 3,6 – mit einer Nabenhöhe von 164,5m. Die Nennleistung der Windkraftanlagen beträgt insgesamt 14,52 MW und diese erzeugen einen prognostizierten Ertrag von ca. 50.000 MWh pro Jahr. Damit können über 15.000 Haushalte mit Erneuerbarer Energie versorgt werden.
Die erste Idee für den Windpark an dieser Stelle entstand bereits vor ca. 20 Jahren. Schlussendlich wurde der Windpark mit Hilfe eines Bebauungsplans in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Uckerfelde und eines Flächennutzungsplans in Kooperation mit der Gemeinde Grünow entwickelt. Über viele Jahre bedeutete dies für alle Beteiligten im Amt Gramzow, den beiden Gemeinden und ihren Vertretern sowie den Landwirten und Eigentümern viele Gespräche und Abstimmungen, welche am Ende nun erfolgreich umgesetzt werden konnten. „Hierfür spricht ENERTRAG und die Bürgerwind Mattheshöhe allen nachdrücklich ihren Dank aus!“ so Daniel Hölper, Projektleiter bei ENERTRAG.
Zu jeder Windparkplanung gehört die Durchführung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. Beim Bau des Windparks Mattheshöhe I wurden zahlreiche, mit den Gemeinden abgestimmte Maßnahmen geplant und teilweise bereits vorab ausgeführt. Besonders große Projekte sind der Abriss und die Entsiegelung von Stallanlagen mit anschließender Bepflanzung als Streuobstwiese in Weselitz. Ebenfalls wird eine Baumreihe von ca. 630m Länge, mit etwa 50 Bäumen und einem 10m breiten Extensivstreifen am Weg von Bietikow nach Dreesch gepflanzt.
Bei dem Ausbau der Windenergie setzten wir nicht nur auf einen Ausgleich, sondern auch auf einen ökologischen Mehrwert, den die Bürger vor Ort wünschen. FÜR ENERTRAG geht die Umsetzung von Bürgerenergieprojekten weiter. Gerade wird im Bereich Tantow Ortsteil Schönfeld ein Projekt mit 2 Windkraftanlagen gebaut und im kommenden Jahr sollen weitere Projekte in der Uckermark folgen.
Über uns
ENERTRAG erbringt alle Dienstleistungen rund um erneuerbare Energien. Wir führen Strom, Wärme und Mobilität in allen Lebensbereichen effizient zusammen. Als Energieerzeuger mit einer Jahresproduktion von 1,5 Mio. MWh im Bestand und einem Servicenetzwerk für über 1120 Windenergieanlagen wissen wir dabei auch aus eigener Erfahrung, was für unseren Kunden wichtig ist. Mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in Europa vereinen unsere 630 Mitarbeiter alle Kompetenzen, die für erfolgreichen Betrieb und effiziente Instandhaltung, aber auch für bürgernahe Planung und zuverlässigen Bau von Energieanlagen und Netzen bis hin zu kompletten Verbundkraftwerken erforderlich sind.
Kontakt
ENERTRAG AG • Dr. Nadine Haase • Abteilungsleiterin Kommunikation und Marketing • Tel.: +49 39854 6459368 • nadine.haase@enertrag.com
ENERTRAG AG • Daniel Hölper • Projektentwicklung Deutschland • Tel.: +49 39854 6459-177 • daniel.hoelper@enertrag.com
26.11.2019 | Energiequelle GmbH spendet 5.000 Euro an die Deutsche Umwelthilfe
PRESSEMITTEILUNG VON ENERGIEQUELLE
Energiequelle GmbH spendet 5.000 Euro an die Deutsche Umwelthilfe
Der Brandenburger Projektierer von Anlagen im Bereich der Erneuerbaren Energien unterstützt die Arbeit des deutschen Vereins mit großzügiger Spende.
Kallinchen, November 2019. Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) setzt sich für die Energiewende ein, ebenso wie die Energiequelle GmbH. Um die gute Arbeit des Vereins zu unterstützen, hat Energiequelle diese Woche einen Betrag von 5.000 Euro auf das Konto der Klimaorganisation überwiesen. Das erklärte Satzungsziel der DUH sei es, den Natur- und Umweltschutz sowie die Interessen der Verbraucher durch Aufklärung und Beratung zu fördern.
Michael Raschemann, Geschäftsführer von Energiequelle, erläutert: „Die DUH hat viele Erfolge im Zusammenhang mit dem Kohlausstieg gefeiert und setzt sich massiv für den Ausbau Erneuerbarer Energien ein. Das möchten wir honorieren und uns für die geleistete Arbeit bedanken.“ Energiequelle plant und betreibt vor allem Windenergieanlagen und sieht die Energiewende aufgrund der aktuellen Klimapolitik der Bundesregierung in großer Gefahr. Deswegen seien jede Organisation und jede Stimme wichtig, die sich für ein Umdenken stark machen.
Pressekontakt
Susanne Tauke
Marketing & PR
+49 421 62 67 69 22
tauke@energiequelle.de
Abdruck Text und Bild honorarfrei.
Alle Pressemitteilungen: https://www.energiequelle.de/pressemitteilungen/
Über Energiequelle
Seit 1997 ist die Energiequelle GmbH als Projektierer und Betriebsführer von Windenergie-, Biomasse- und Photovoltaikanlagen sowie Umspannwerken und Speichern international aktiv. Hauptsitz des Hauses ist Kallinchen bei Berlin, weitere Standorte befinden sich in Bremen, Oldenburg, Hannover, Putlitz, Penzing, Erfurt, Dresden, Rostock sowie Rennes, Dijon und Royan (Frankreich) und Helsinki (Finnland). Mit über 250 Mitarbeitern und mehr als 750 errichteten Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1.300 MW ist Energiequelle ein führendes Unternehmen der Branche.
14.11.2019 | Geplante Tesla-Gigafactory: „Eine riesige Chance für die Region Berlin / Brandenburg“
Geplante Tesla-Gigafactory: „Eine riesige Chance für die Region Berlin / Brandenburg“
Mit der Ansiedlung der Tesla-Gigafactory würde Berlin/Brandenburg zu einem Zentrum für die Verkehrswende in Europa werden. Dazu erklärt Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE-Landesvorstandes Berlin Brandenburg:
„Das geplante Tesla-Werk in Brandenburg ist eine großartige Nachricht, für die Menschen in Brandenburg und für den Innovationsstandort“, so Glahr. „Wie wir hören, waren die erneuerbaren Energien, die in Brandenburg erzeugt werden, für Elon Musk ein entscheidender Standortvorteil.“
„Die Tesla-Gigafactory zeigt: Wir brauchen den Windstrom, der hier bei uns in Brandenburg erzeugt wird“, so Glahr. „Die Landesregierung darf den Ausbau der Windenergie daher nicht weiter bremsen“, so Glahr. „Ich gehe davon aus, dass die 1.500 Meter Abstandsregelung spätestens jetzt vom Tisch ist. Denn jetzt kann es nicht mehr ums Verhindern gehen.“
Ein Magnet für weitere Wirtschaftsansiedlungen:
„Ein Werk in dieser Größenordnung wird weitere Unternehmen anziehen, die Lösungen für die Energie- und Verkehrswende anbieten. Zum Beispiel in der Batterieforschung“, so Glahr. „Dafür müssen wir in Brandenburg auch den grün erzeugten Strom bereitstellen. Denn E-Mobilität ist doch erst dann ein Erfolg, wenn wir CO2-frei produzieren und tanken.“
Regionale Vermarktung von grünem Strom notwendig:
Eine moderne, CO2-freie Energiewirtschaft stützt sich auf dezentrale und kleinteilige Erzeugungsstrukturen vor Ort. Dadurch bietet sich die Chance, breite Wertschöpfungseffekte gerade in ländlichen und strukturschwachen Regionen zu realisieren.
„Tesla will für die Produktion lokalen, grünen Strom verwenden. Das wird ein sehr interessantes Projekt: Denn bisher sind bei der Direktbelieferung von Strom aus den Erneuerbaren an Gewerbe und Industrie noch einige rechtliche Hürden zu nehmen. Der Bund muss hier schnellstens nachsteuern. Es ist daher richtig, dass Brandenburg im Bundesrat eine Initiative auf den Weg bringen will, um regional erzeugten Strom auch regional einzusetzen.“
25.10.2019 | Stellungnahme: „Keine Antworten auf die drängenden Fragen der Windenergie.“
Stellungnahme
Koalitionsvertrag in Brandenburg: „Keine Antworten auf die drängenden Fragen der Windenergie.“
Potsdam, 25.10.2019: Heute haben die Brandenburger Koalitionäre den Koalitionsvertrag für die kommende Regierungsarbeit veröffentlicht. „Die Koalitionäre von SPD, CDU und Grüne haben sich in den entscheidenden Fragen nicht auf klare Ziele und Maßnahmen einigen können. Eine Weichenstellung für die Energiewende wurde verpasst“, urteilt Jan Hinrich Glahr, Landesvorsitzender des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) in Berlin / Brandenburg. „Will Brandenburg Energieland bleiben? Die Vereinbarungen zu den Tagebauen in der Lausitz passen nicht zum ‚weiter so‘ beim Umbau des Energiesystems“, so Glahr weiter.
Bis 2030 soll die Leistung der in Brandenburg installierten Windenergieanlagen von derzeit 7.000 Megawatt (MW) auf 10.500 MW ausgebaut werden. Damit bestätigt die kommende Landesregierung in Brandenburg lediglich die seit 2012 bestehenden Ausbauziele. „Angesichts des aktuellen Einbruchs beim Ausbau der Windenergie in Brandenburg müsste im Koalitionsvertrag stehen, wie die Landesregierung dieses Ziel erreichen will. Zudem steigt die Nachfrage nach erneuerbaren Energien, denn neben dem Stromsektor müssen auch in den Bereichen Wärme und Mobilität die CO2-Emissionen gesenkt werden“, so Glahr.
„Die entscheidenden Fragen zur Umsetzung etwa bei Regionalplanung, Genehmigungsverfahren oder bei Abstandsregeln zur Wohnbebauung, lässt die neue Landesregierung liegen“, so Glahr. Damit werde ein geregelter Ausbau der Windenergie auf lange Zeit unmöglich gemacht. „Eine langwierige Hängepartie können wir uns nicht mehr leisten: Die Wirtschaft in Brandenburg braucht jetzt Planungssicherheit“, betont Glahr. Wichtig sei daher, die Probleme beim Genehmigungsstau schnell anzugehen.
Die Akteure der Windbranche sind bereit für den konstruktiven Dialog mit den neuen politischen Entscheidungsträgern und den zuständigen Fachgremien. „Wir wollen einen fachlichen Dialog, bei dem ideologische Grabenkämpfe überwunden werden. Wir müssen wieder zur Sacharbeit zurückkehren“, sagt Glahr.
„Klar ist, ohne die Windenergie als Zugpferd der Energiewende werden wir niemals den Ausstieg aus Kohle und Atom ausgleichen können. Was bliebe wäre eine Versorgungslücke. Zudem dürfen die fast 9.000 Beschäftigten der Windenergie erwarten, dass ihre Arbeitsplätze eine Zukunft haben“, so Glahrs Appell an die zukünftige Landesregierung.
Hintergrund: Der Ausbau der Windenergie in Brandenburg ist im vergangenen halben Jahr massiv eingebrochen. Grund sind fehlende Genehmigungen für neue Anlagen oder Repowering-Projekte. Im ersten Halbjahr 2019 wurden lediglich acht Windenergieanlagen errichtet. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang von über 80 Prozent. Eine Entspannung der Situation ist nach Branchenangaben nicht in Sicht.
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22.10.2019 | BWE Berlin / Brandenburg bestätigt Landesvorstand
Landesvorstand des Bundesverbandes Windenergie Berlin / Brandenburg im Amt bestätigt
„Die Erneuerbaren Energien sind kein Klotz am Bein, sondern sie sind eine Chance. Der neue Landesvorstand wird dies immer wieder deutlich machen müssen“, so der alte und neue Vorsitzende Jan Hinrich Glahr in seinem Grußwort.
Der Landesverband Berlin Brandenburg hat entsprechend seiner Satzung am 22.10.2019 seinen neuen Landesvorstand gewählt. Einstimmig haben die Regionalverbände den alten und damit den neuen Vorstand gewählt. Jan Hinrich Glahr (Vorsitzender), Johanns Kauffmann (Stellvertreter), Jan Schröder (Stellvertreter) und Janko Geßner (Schriftführer) werden somit auch in den nächsten zwei Jahren die Geschicke des Landesverbandes lenken.
„Wir wollen den Erneuerbaren Energien und speziell der Windenergie auch weiterhin eine starke Stimme geben. Daher wird es auch zu unseren Aufgaben gehören die unterschiedlichen Akteure besser zu vernetzten´“, so der Vorstand.
Im Sinne einer modernen und CO2-freien Energiewirtschaft werden die Herausforderungen für die Erneuerbaren Energien immer größer. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, gilt es die Verbandsarbeit auf vielen Schultern zu verteilen. Der neue Vorstand hat daher einzelne Mitglieder als Beisitzer berufen. Die Besitzer werden den Vorstand aufgrund ihrer fachlichen Kompetenz für die gewählte Legislatur beratend unterstützen. Vom Landesvorstand benannt wurden Tilmar-Tobias Grähn von Enercon, Daniel Deppe von Teut, Jan Philipp von wpd und Lars Roskoden von Energiequelle.
17.10.2019 | Energiepolitik: Windenergie benötigt klares Bekenntnis
Energiepolitik: Windenergie benötigt klares Bekenntnis
Bei den gestrigen Verhandlungen zum Koalitionsvertrag stand die Energiepolitik der nächsten fünf Jahre auf der Agenda. Die Koalitionäre haben sich darauf verständigt, die Erneuerbaren Energien zu unterstützen und bis 2030 auszubauen. Der Ausbau der Windenergie soll demnach um ein Drittel auf 10.500 Megawatt erhöht werden. Bereits die vorangegangene rot-rote Landesregierung hatte sich in ihrer Energiestrategie auf diese Zielmarke verständigt.
Zu den Verhandlungsergebnissen erklärt Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des Verbandes für Windenergie der Länder Berlin Brandenburg: „Die Zeichen stehen also eher auf ,Weiter so‘. Das ist zwar wenig ambitioniert, aber es wird wenigstens einen kontinuierlichen Ausbau geben.“ Er beklagt jedoch einen Mangel an Konsequenz und unterstützenden Maßnahmen bei den Koalitionären, die notwendig wären, um die Klimaziele erreichen zu können.
„Ich erneuere daher meinen Appell an die zukünftige Landesregierung – wir benötigen ein klares Bekenntnis zur Windenergie. Die fast 9.000 Beschäftigten der Windenergie benötigen Planungssicherheit“, so Glahr. Glaube man der heutigen Berichterstattung, so diskutieren die Koalitionäre immer noch über Abstandsregelungen. „Diese Diskussion suggeriert, dass es einen Zusammenhang zwischen größeren Abständen und wachsender Akzeptanz gebe. Aber dies ist nachweislich falsch“, erklärt er. Die zukünftige Landesregierung müsse sich endlich klar äußern: Steht man zu den Klimazielen 2030, die nur mit der Windenergie überhaupt erreicht werden können, oder wendet man sich vom weiteren Ausbau der Windenergie ab und lässt damit sämtliche Klimaziele zur Makulatur werden?
Hintergrund:
Mehr Abstand – mehr Akzeptanz?
Die Fachagentur für Windenergie an Land hat eine Studie veröffentlicht, die im Ergebnis u.a. ausführt, dass sich die Aussage, mit steigendem Abstand nehme die Akzeptanz zu oder die Belästigung ab, nicht empirisch stützen lässt.
Der Link zur Studie der Fachagentur Windenergie:
Was Mindestabstände von über 1.000 Metern bedeuten
Wie das Umweltbundesamt (UBA) im März 2019 berechnet hat, reduziert ein pauschaler Siedlungsabstand von 1.000 m signifikant die Möglichkeiten für den Ausbau der Windenergie. Das UBA geht davon aus, dass sich die Flächen, die dem Ausbau der Windenergie deutschlandweit zur Verfügung stünden, um 20 bis 50 Prozent reduzieren. Ein pauschaler Abstand von 1.300 m würde bereits mindestens die Hälfte der deutschlandweiten Flächenkulisse ausschließen, so dass lediglich zwischen rund 25 und 50 Prozent der ursprünglichen Windflächen verbleiben. Bei einem Abstand von 1.500 m verbleiben nur noch 15 bis 40 Prozent der Flächen. Ein Abstand von 2.000 m, wie er sich beispielsweise aus der bayerischen 10H-Regelung für moderne Binnenlandanlagen mit Gesamthöhen von 200 m ergibt, reduziert die deutschlandweite Flächenkulisse um 85 bis 97 Prozent.
Bei einem Abstand von 1.000 m waren noch etwa 20 bis 35 Prozent der bestehenden Windenergieanlagen repoweringfähig. Ein Abstand von 1.200 m würde dazu führen, dass an maximal einem Viertel der heutigen Anlagenstandorte nach Stilllegung der Altanlagen neue Anlagen errichtet werden könnten. Bei Abständen von 1.500 bis 2.000 m reduziert sich das Repoweringpotential also auf 16 bis 1 Prozent der heutigen Anlagenstandorte.
Der Link zum Positionspapier des Umweltbundesamtes:
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Fax: 0331 27342-886
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Hintergrund:
Forstwälder und Windenergie
Nutzwälder wie die Brandenburger Kiefernforste eignen sich häufig auch für die Nutzung durch Windenergie. Ein Vorteil der Windenergie in forstwirtschaftlich genutzten Kiefernplantagen ist, dass dichtbesiedelte Räume geschützt werden. Der tiefste Punkt der Rotorspitzen moderner Windkraftanlagen dreht sich 80 Meter über dem Boden, und damit weit über den Spitzen der Bäume.
- Die Wälder können von Menschen, die Erholung oder Pilze suchen, ohne Einschränkung genutzt werden. Das Rauschen des Windes in den Blättern übertönt die Geräusche der Rotorblätter, und nur von wenigen Stellen aus kann man die Windenergieanlagen zwischen den Bäumen überhaupt sehen.
- Die nächsten Siedlungen liegen häufig weit entfernt, somit bieten die Standorte naturgemäß einen hohen Anwohnerschutz.
- Wälder können von der Windkraft profitieren: Durch Ausgleichsmaßnahmen und -zahlungen helfen Windplaner beim ökologischen Waldumbau der Monokulturen in Mischwälder. Dies ist insbesondere für die großen Kiefern-Monokulturen Brandenburgs eine Chance.
- Mehr Brandschutz als zuvor: Moderne Windkraftanlagen, wie sie im Wald errichtet werden, verfügen über mehrfach gesicherte und wirksame Brandschutzmechanismen. Für den Fall der Fälle werden im Wald zusätzliche Löschwasserzugänge eingerichtet. Diese helfen dann auch, wenn eine achtlos weggeworfene Zigarette einen Brand auslöst.
- Für Fledermäuse, die Nachts fliegen, werden die Anlagen ausgeschaltet.
- Will Brandenburg seine Ausbauziele von 10.500 Megawatt Windenergie bis zum Jahr 2030 erreichen, ist es unumgänglich, auch in Nutzwäldern Windenergieanlagen zu bauen.
Was Mindestabstände von über 1.000 Metern bedeuten
Der Schutz der Anwohner hat beim Bau einer Windenergieanlage höchste Priorität. Allerdings sagt der Abstand zu einer Windenergieanlage nicht unbedingt etwas darüber aus, ob eine Windenergieanlage noch zu hören ist oder wie stark sie das Landschaftsbild beeinträchtigt. Denn das ist auch von den Gegebenheiten vor Ort abhängig. Wichtiger ist daher, dass die sehr strengen Richtlinien zum Immissionsschutz eingehalten werden.
- Pauschale Abstandsvorgaben können die Auswahl des Standortes einer Windenergieanlage stark einschränken. Gerade in Gemeinden, die ihre Windplanung selber in die Hand nehmen wollen, kann das eher zu Frustration als Akzeptanz führen.
- In Brandenburg gilt eine freiwillige Selbstverpflichtung der Branche, bei neuen Anlagen einen Mindestabstand von 1.000 Meter zur nächsten Siedlung einzuhalten.
- Gemeinden sollten allerdings die Möglichkeit erhalten, die 1.000 Meter auch zu unterschreiten, sofern dies von den Anwohnern akzeptiert ist. Das kann zum Beispiel bei Repowering-Projekten sein, bei denen die Anwohner schon Erfahrung mit dem Standort haben.
- Mindestabstände von über 1.000 Metern zur nächsten Wohnbebauung schränken die möglichen Flächen für Windenergie massiv ein. Bei Abständen von 1.500 bis 2.000 Metern wären nur noch 16 Prozent bzw. nur noch 1 Prozent der heutigen Standorte repoweringfähig.
14.10.2019 | Brandenburg: Ausbau der Windenergie klar definieren
Brandenburg: Ausbau der Windenergie klar definieren
Potsdam, 14.10.2019: In den Brandenburger Koalitionsverhandlungen geht es diese Woche um die Energiepolitik des Landes. Damit Brandenburg Energieland bleibt, müssen die notwendigen Rahmenbedingungen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien in den nächsten fünf Jahren geschaffen werden. Die Berichterstattung zu den Koalitionsverhandlungen lässt aber Gegenteiliges befürchten. Mit Sorge schauen die Unternehmen der Windenergie auf den Konflikt der Koalitionäre beim Ausbau der Windenergie.
„Die CDU hat mit populistischen Forderungen auf Kosten der Windenergie Wahlkampf gemacht. Damit muss jetzt Schluss sein. Ich erwarte Sachpolitik. Wir benötigen Weichenstellungen, die einen Ausbau der Windenergie wieder ermöglichen“, so Jan Hinrich Glahr, Landesvorsitzender des BWE in Berlin / Brandenburg.
„Die Vorgängerregierung hat bereits Bremsspuren hinterlassen. Der Ausbau der Windenergie ist in diesem Jahr fast vollständig zum Erliegen gekommen. Wer Abstände über 1.000 Meter zur Wohnbebauung einführen und Windenergie im Wald zugleich untersagen will, schiebt die Energiewende auf ein Abstellgleis“, so Glahr.
Die Windunternehmen des Landes Brandenburg appellieren an die Koalitionäre, die zentralen Fragen des Umbaus der Energieversorgung in den Mittelpunkt der Verhandlungen zu stellen.
- Wie kann Brandenburg als Wohnort und Unternehmensstandort durch den Einsatz der Erneuerbaren Energien gestärkt werden?
- Wo entstehen Innovationszentren der Energieversorgung, die zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen?
- Wie kann politisch umgesteuert werden, damit ein Land mit hohem Anteil an Erneuerbaren Energien günstige Strompreise für private Haushalte anbieten kann und energieintensive Industrie durch CO2-Einsparung einen Standortvorteil hat?
- Wie kann der Ausbau der Windenergie wieder angekurbelt werden?
„Das Land Brandenburg benötigt positive, auf Erneuerung zielende Vereinbarungen im Koalitionsvertrag, um eine Energieversorgung von morgen zu gestalten. Hier sind die Verhandler gefragt“, so Glahr.
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Hintergrund: Forstwälder und Windenergie
Nutzwälder wie die Brandenburger Kiefernforste eignen sich häufig auch für die Nutzung durch Windenergie. Ein Vorteil der Windenergie in forstwirtschaftlich genutzten Kiefernplantagen ist, dass dichtbesiedelte Räume geschützt werden. Der tiefste Punkt der Rotorspitzen moderner Windkraftanlagen dreht sich 80 Meter über dem Boden, und damit weit über den Spitzen der Bäume.
- Die Wälder können von Menschen, die Erholung oder Pilze suchen, ohne Einschränkung genutzt werden. Das Rauschen des Windes in den Blättern übertönt die Geräusche der Rotorblätter, und nur von wenigen Stellen aus kann man die Windenergieanlagen zwischen den Bäumen überhaupt sehen.
- Die nächsten Siedlungen liegen häufig weit entfernt, somit bieten die Standorte naturgemäß einen hohen Anwohnerschutz.
- Wälder können von der Windkraft profitieren: Durch Ausgleichsmaßnahmen und -zahlungen helfen Windplaner beim ökologischen Waldumbau der Monokulturen in Mischwälder. Dies ist insbesondere für die großen Kiefern-Monokulturen Brandenburgs eine Chance.
- Mehr Brandschutz als zuvor: Moderne Windkraftanlagen, wie sie im Wald errichtet werden, verfügen über mehrfach gesicherte und wirksame Brandschutzmechanismen. Für den Fall der Fälle werden im Wald zusätzliche Löschwasserzugänge eingerichtet. Diese helfen dann auch, wenn eine achtlos weggeworfene Zigarette einen Brand auslöst.
- Für Fledermäuse, die Nachts fliegen, werden die Anlagen ausgeschaltet.
- Will Brandenburg seine Ausbauziele von 10.500 Megawatt Windenergie bis zum Jahr 2030 erreichen, ist es unumgänglich, auch in Nutzwäldern Windenergieanlagen zu bauen.
Was Mindestabstände von über 1.000 Metern bedeuten
Der Schutz der Anwohner hat beim Bau einer Windenergieanlage höchste Priorität. Allerdings sagt der Abstand zu einer Windenergieanlage nicht unbedingt etwas darüber aus, ob eine Windenergieanlage noch zu hören ist oder wie stark sie das Landschaftsbild beeinträchtigt. Denn das ist auch von den Gegebenheiten vor Ort abhängig. Wichtiger ist daher, dass die sehr strengen Richtlinien zum Immissionsschutz eingehalten werden.
- Pauschale Abstandsvorgaben können die Auswahl des Standortes einer Windenergieanlage stark einschränken. Gerade in Gemeinden, die ihre Windplanung selber in die Hand nehmen wollen, kann das eher zu Frustration als Akzeptanz führen.
- In Brandenburg gilt eine freiwillige Selbstverpflichtung der Branche, bei neuen Anlagen einen Mindestabstand von 1.000 Meter zur nächsten Siedlung einzuhalten.
- Gemeinden sollten allerdings die Möglichkeit erhalten, die 1.000 Meter auch zu unterschreiten, sofern dies von den Anwohnern akzeptiert ist. Das kann zum Beispiel bei Repowering-Projekten sein, bei denen die Anwohner schon Erfahrung mit dem Standort haben.
- Mindestabstände von über 1.000 Metern zur nächsten Wohnbebauung schränken die möglichen Flächen für Windenergie massiv ein. Bei Abständen von 1.500 bis 2.000 Metern wären nur noch 16 Prozent bzw. nur noch 1 Prozent der heutigen Standorte repoweringfähig.
27.09.2019 | Vestas will 500 Stellen in Lauchhammer streichen - ein schwarzer Tag für Brandenburg
Potsdam, 27.09.2019: Der Windanlagenbauer Vestas hat heute angekündigt, 590 Arbeitsplätze in der Rotorblattproduktion zu streichen. Allein in Lauchhammer (Brandenburg) werden 500 Stellen gestrichen. Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg, kommentiert dies wie folgt:
„Die Krise der Windbranche in Brandenburg wird immer deutlicher. Nach den Planern und Betreibern trifft es nun den Hersteller Vestas, der in Lauchhammer eine der modernsten Produktionsstätten für Rotorblätter betreibt. Das kann niemanden überraschen, der die Energiepolitik im Land Brandenburg verfolgt hat. Es ging in den letzten Jahren immer nur darum, wie man den Ausbau der Windenergie bremsen kann. Dieser politische Verhinderungswettlauf muss dringend beendet werden, wenn Brandenburg Energieland bleiben will! Ich appelliere an die Beteiligten der Koalitionsgespräche, schaffen Sie klare Rahmenbedingungen für den Ausbau der Windenergie in Brandenburg, sonst sind noch mehr Arbeitsplätze in der Energiewirtschaft in Gefahr.“
Die Original-Pressemitteilung von Vestas Wind Systems finden Sie im Internet unter: https://www.vestas.com/en/media/company-news?n=1940252#!grid_0_content_0_Container
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24.09.2019 | „Auch für Wasserstoff brauchen wir Windenergie“
„Auch für Wasserstoff brauchen wir Windenergie“
Potsdam, 24. September 2019: Nach den Sondierungsgesprächen starten in Brandenburg die Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grüne und CDU. „Wir erwarten von den zukünftigen Regierungsparteien ein klares Bekenntnis zum Ausbau der Erneuerbaren Energien“, so Jan Hinrich Glahr, Landesvorsitzender des BWE in Berlin / Brandenburg.
„Die Windkraft ist der Leistungsträger für die Energiewirtschaft nach der Kohle“, betont Jan Hinrich Glahr, Landesvorsitzender des BWE in Berlin / Brandenburg „Und sie gehört inzwischen zu den günstigsten Energiequellen, die wir haben: Ohne den weiteren Zubau von Windenergie werden die Stromkosten deutlich steigen.“
„Es ist wichtig, dass Industrie und Gewerbe in Zukunft den CO2 neutralen Strom direkt aus ihrer Region beziehen können“, so Glahr. „Wir begrüßen, dass die Koalitionsparteien dafür die Gesetzgebung vereinfachen wollen.“
„Die zentrale Herausforderung in Brandenburg ist derzeit allerdings der massive Einbruch beim Ausbau der Windenergie“, betont Glahr. Im ersten Halbjahr 2019 wurden lediglich acht Windenergieanlagen errichtet. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang von über 80 Prozent. Eine Entspannung der Situation ist nach Branchenangaben nicht in Sicht. „Ohne Ausbau bleiben alle Pläne für eine kohlestofffreie Wirtschaft in Deutschland reines Wunschdenken: Grüner Wasserstoff kann nicht ohne Windstrom erzeugt werden“, erklärt Glahr.
„Die Klimademonstrationen in Brandenburg, und auch weltweit, beweisen, die Mehrheit der Menschen will, dass die Politik beim Klimaschutz endlich vorankommt. Das Energieland Brandenburg muss mutig und innovativ vorangehen. Gerade jetzt, wo die Beschlüsse des Klimakabinetts der Bundesregierung weit hinter den Erwartungen liegen, muss der Druck aus den Ländern kommen“, so Glahr.
Hintergrund: In den Sondierungsgesprächen einigten sich SPD, Grüne und CDU auf folgende Punkte als Grundlage für die Koalitionsverhandlungen:
- Die Koalitionäre wollen „die Bundesgesetzgebung so ändern, dass Industrieunternehmen regional erzeugten Strom zukünftig auch selbst nutzen“ können.
- Die Koalitionäre halten an der in der „Energiestrategie des Landes vorgesehenen 10.500 MW an installierter Windleistung“ fest. Sie setzen dabei „vor allem auf Repowering durch effizientere Anlagen“.
- Die Sondierungsparteien wollen „die betroffenen Kommunen bei der Planung über die regionalen Planungsgemeinschaften hinaus stärken beteiligen sowie dafür sorgen, dass das Geld auch in den betroffenen Orten bleibt.“
- Bei Power-to-X soll Brandenburg eine Vorzeigeregion werden: „Wir werden sowohl aus wirtschaftspolitischen als auch aus ökologischen Gründen die Power-to-X Technologie und den Energieträger Wasserstoff besonders fördern. Dabei soll Brandenburg zu einer Wasserstoff-Vorzeigeregion entwickelt werden.“
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01.09.2019 | Jan Hinrich Glahr, Landesvorsitzender des Bundesverbandes WindEnergie in Brandenburg, zum Wahlausgang der Landtagswahl in Brandenburg
„Klimaschutz war in Brandenburg ein wichtiges Wahlkampfthema. Das zeigt auch der große Stimmenzuwachs bei den Grünen“, so Jan Hinrich Glahr. „Alle Parteien, die jetzt in Koalitionsverhandlungen treten werden, haben sich vor der Wahl zur Energiewende und zum Klimaschutz bekannt.“
Über die Aufgaben für die kommende Landesregierung: „In der Energiepolitik gibt es für Brandenburg vor allem Chancen: In der Lausitz kann ein Innovationszentrum für neue Energien entstehen und die Windenergie in Brandenburg steht in den Startlöchern, um Berlin mit regionaler, CO2-freier Energie zu beliefern.“
„Im Wahlkampf wurde viel über den zu raschen Ausbau der Windenergie gesprochen. Die Realität sieht anders aus: Der Ausbau der Windenergie ist 2019 in Brandenburg fast vollständig zum Erliegen gekommen. Um die Klimaziele des Landes zu erreichen und das industriepolitische Potential der Erneuerbaren zu heben, muss die kommende Landesregierung Lösungen finden, um Genehmigungen für Windprojekte wieder zu vereinfachen; wir erwarten eine konstruktive Zusammenarbeit!“, so Glahr weiter.
„Die Parteien müssen Lösungen finden, die Bürgerinnen und Bürger besser mitzunehmen. Dafür sollten die Menschen dort, wo Windenergieanlagen gebaut werden, direkt von der Energiewende profitieren.“
Zum Abschneiden der AfD: „Die Wahlergebnisse zeigen, dass die Bewegung der Klimawandelleugner auf dem absteigenden Ast ist und auch in Brandenburg keine Zukunft hat. Dennoch bleibt viel zu tun. Es muss in der kommenden Legislaturperiode gelingen, offene Fragen der Menschen in Brandenburg zu Chancen und Risiken der Windenergie zu beantworten. Das ist unser Anspruch und die beste Maßnahme gegen den politischen Populismus.“
Hintergrund:
Der Ausbau der Windenergie ist in Brandenburg 2019 fast vollständig zum Erliegen gekommen. Grund sind Genehmigungsverfahren, die sich über mehrere Jahre hinziehen, Klagen gegen Wind-Projekte und die Widerstände der lokalen Bevölkerung. Dadurch sind auch viele Projekte verhindert worden, die alle Vorgaben zum Schutz von Mensch und Natur/Tier erfüllt hätten.
Genehmigungsverfahren für Windprojekte müssen rechtssicher und beschleunigt werden, ansonsten lassen sich die Klimaziele und Versorgungssicherheit durch Erneuerbare Energien nicht realisieren.
29.08.2019 | Wahlaufruf des BWE: Für Energiepolitik entscheiden - Heft des Handelns nicht den Totalverweigerern überlassen
+++ Wahlaufruf des BWE: Für Energiepolitik entscheiden ++++
Landtagswahl: „Heft des Handelns nicht den Totalverweigerern überlassen.“
www.windkraft-brandenburg.de informiert über energiepolitische Programme der Parteien
Potsdam, 29.08.2019: „Die Energiewirtschaft befindet sich im Umbruch, hin zu mehr Klima- und Umweltschutz. Diesen Prozess muss die Politik aktiv steuern“, erklärt Jan Hinrich Glahr, Landesvorsitzender des Bundesverbandes WindEnergie Berlin/Brandenburg. Auf www.windkraft-brandenburg.de informiert die Branche über die energiepolitischen Programme der Parteien. „Wem Klimaschutz und Energiepolitik wichtig sind, sollte sich hier einen Überblick verschaffen“, so Glahr.
„Das Land Brandenburg hat früh die Chancen der Erneuerbaren Energien erkannt und gehört heute zu den Vorreitern der Energiewende“, betont Glahr. Das Ergebnis: Brandenburg ist ein gewachsener Wirtschaftsstandort für die Erneuerbaren, mit über 8.000 Beschäftigten allein durch die Windkraft.
Allerdings: „Der Zubau der Windenergie ist 2019 fast vollständig zum Erliegen gekommen“, so Glahr. Grund sind Genehmigungsverfahren, die sich über mehrere Jahre hinziehen, Klagen gegen Projekte und die Widerstände weniger aber lautstarker Kritiker. „Stand der Dinge werden wir die Ausbauziele für den Klimaschutz nicht erreichen“, so Glahr.
Die Parteien, die am kommenden Sonntag in den Brandenburger Landtag gewählt werden, müssen sich diesen Herausforderungen der Energiepolitik stellen. „Wir dürfen das Heft des Handelns nicht den Totalverweigerern überlassen“, so der Branchenvertreter Glahr. Der Bundesverband Windenergie in Brandenburg ruft daher zur Wahlbeteiligung auf: „Nutzen Sie Ihr aktives Wahlrecht und entscheiden Sie mit über den Erfolg der begonnenen Energiewende im Land Brandenburg!“, so Glahr.
Die Positionen der Parteien zur Energiepolitik finden Sie auf www.windkraft-brandenburg.de unter www.windenergie-brandenburg.de/wahlpruefsteine-parteien-wollen-klimaschutz-und-akzeptanz-versoehnen/ . Übrigens: Einzig die AfD hat kein Konzept zur Energiepolitik vorzuweisen und hat nicht auf die Wahlprüfsteine des BWE geantwortet.
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19.08.2019 | Landtagswahl: Die Energie-Wahlprüfsteine
Zur Brandenburger Landtagswahl hat der Bundesverband Windenergie Berlin/Brandenburg die energiepolitischen Positionen der Parteien abgefragt.
„Für die meisten Parteien ist klar: Die Zukunft Brandenburgs liegt in den Erneuerbaren“, fasst Jan Hinrich Glahr, Landesvorsitzender des BWE in Berlin/Brandenburg, das Ergebnis zusammen. „Allerdings bleiben sie eine Antwort schuldig, wie der dafür notwendige Ausbau von Wind-, Sonnen- und Bioenergie realisiert werden soll“, so Glahr weiter.
„Der Klimawandel ist in diesem Jahr für alle Parteien ein wichtiges Wahlkampfthema“, sagt Jan Hinrich Glahr. „Wir finden in den Parteiprogrammen daher überwiegend ein klares Bekenntnis für eine umweltverträgliche Energieversorgung.“
So bekräftigen SPD und LINKE die Brandenburger Energiestrategie. Demnach soll die Windenergie im Land von derzeit etwa 7.000 Megawatt (MW) auf 10.500 MW bis 2030 ausgebaut werden.
Die CDU legt den Fokus auf Power-to-X-Technologien und betont die Bedeutung der Wärmewende. Auch die FDP verspricht eine „umweltverträgliche“ Energieversorgung.
Energiepolitik in Brandenburg: Versprechen und Realität
Unklar bleibt bei den Antworten der Parteien, wie der notwendige Ausbau der Windenergie erreicht werden soll. Acht Windenergieanlagen wurden im ersten Halbjahr 2019 neu errichtet, ein Rückgang von 86 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Gründe dafür sind vielfältig, sie haben aber einen gemeinsamen Nenner: „Wenn in der politisch gesteuerten Energiewende keine klaren Rahmenbedingungen gesetzt werden, auf die sich die Gesellschaft und die Wirtschaft verlassen können, versinken wir im Chaos widerstreitender politischer Interessen“ so Glahr. Er ergänzt: „Das gilt genauso für den Strukturwandel in der Lausitz.“
Mehr Beteiligung für Bürgerinnen und Bürger
Sowohl SPD als auch LINKE wollen die Bürgerinnen und Bürger in Zukunft besser bei Planung und Wertschöpfung der Erneuerbaren im Land beteiligen.
Um Flächen für die Windenergienutzung zu sichern und gleichzeitig die Menschen vor Ort besser einzubinden, schlägt die LINKE das sogenannte Ampelsystem vor: Dadurch erhalten Kommunen, bei denen der Ausbau von Windenergie erwünscht ist, mehr Planungshoheit.
Als Umweltpartei setzen die GRÜNEN am konsequentesten auf den weiteren Ausbau der Erneuerbaren, „der vollständige Umstieg auf natürliche und saubere Energie“ ist das Ziel. Notwendig sei dafür unter anderem ein Qualitätssiegel für „Faire Windenergie“ wie in anderen Bundesländern und mehr Personal in den regionalen Planungsstellen, damit sie „von vornherein konsensfähige Ergebnisse erzielen.“
Die Opposition gegen Klimapolitik: Freie Wähler und AfD
Die BVB / Freie Wähler lehnen „den weiteren Ausbau der Windkraft“ vollständig ab. In die Presche sollen stattdessen Gaskraftwerke (GuD) springen. „Das ist klimapolitisch keine Lösung, wirtschaftlich nicht tragfähig und hinsichtlich Akzeptanz bei der Bevölkerung nicht erwünscht“, kommentiert Glahr.
Die AfD hat gar nicht auf die Wahlprüfsteine des BWE geantwortet.
Die vollständigen Antworten der Parteien finden Sie unter Aktuelles im Beitrag „Wahlprüfsteine“, oder zum Download als PDF.
24.05.2019 | Energiewende 2.0: Damit Brandenburg Energieland bleibt
Potsdam, 24.05.2019: Heute fand in Cottbus der 21. Brandenburger Energietag statt. Schwerpunktthema in diesem Jahr: Die Kopplung der Energiesektoren Strom, Wärme und Mobilität. „Der Bedarf an klimafreundlich erzeugtem Strom in der Hauptstadtregion wird in den kommenden Jahren stark ansteigen“, erklärt dazu Jan Hinrich Glahr, Landesvorsitzender des Bundesverbandes WindEnergie Berlin/Brandenburg. „Brandenburg muss das schon heute als Chance begreifen.“
„Die Energietage in Cottbus haben wieder gezeigt: Die Erneuerbaren haben den Schritt zur Systemverantwortung vollzogen. Schon heute gibt es in ganz Brandenburg Investitionen in Power2X, Speichertechnologie und die Kopplung der Sektoren“, so Glahr. „Gerade in Hinblick auf die ambitionierten Klimaziele von Berlin wird Brandenburg – als Anbieter von grünem Strom – davon profitieren.“
„Brandenburg bringt alle Voraussetzungen mit, um ein Innovationsland für zukunftsorientierte Energieversorgung zu werden: Firmen, die das nötige Knowhow haben, renommierte Universitäten und Gründergeist in der Lausitz“, ist Glahr sicher. Allerdings müsse die Politik dafür auch die richtigen Rahmenbedingungen schaffen.
„Derzeit erleben wir einen massiven Rückgang von Genehmigungen für neue Windprojekte, der weitere Ausbau der Windenergie droht damit zu erliegen“, so Glahr. Eine Entwicklung, die besorgniserregend ist. „Es ist absehbar, dass das Land Brandenburg weit hinter den selbst gesteckten Zielen zurückbleiben wird.“
Anlässlich der Energietage hat der BWE Berlin/Brandenburg die neue Wertschöpfungsstudie „Die wirtschaftliche Bedeutung der Windenergiebranche in Brandenburg“ von DIW Econ veröffentlicht. Demnach erwirtschaftete die Branche im Jahr 2017 eine Bruttowertschöpfung von 1.400 Millionen Euro. Insgesamt wurden Jahr ca. 11.600 GWh Strom in die Netze eingespeist, mit einem Gesamterlös von 830 Millionen Euro. Dabei flossen etwa 70 Millionen Euro Steuereinnahmen dem Land Brandenburg und seinen Gemeinden zu.
Die vollständige Wertschöpfungsstudie schicken wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.
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12.04.2019 | Energieland bleiben, Innovationsland werden: „Mit dem Kohle-Aus sind Erneuerbare die Zukunft Brandenburgs“
Potsdam, 12.04.2019: Vertreter von Brandenburger Windenergie-Firmen diskutierten gestern mit Landtagsabgeordneten über die Zukunft der Energiewirtschaft. „Die Erneuerbaren Energien stehen bereit, mehr Verantwortung in Brandenburg zu übernehmen“, erklärte Jan Hinrich Glahr, Landesvorsitzender des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) in Berlin/Brandenburg. Auf dem parlamentarischen Abend appellierte er aber auch: „Mit dem Ende der Kohleverstromung muss die Politik den Bürgerinnen und Bürgern in Brandenburg nun klare Perspektiven aufzeigen, wie die Zukunft im Energieland Brandenburg aussehen soll.“
Sowohl Glahr als auch Ministerpräsident Dietmar Woidke betonten in ihren Grußworten, dass die Energiewende nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern im Land erfolgreich sein kann. „Wir wollen ebenso wie Sie, Herr Woidke, dass die Bürgerinnen und Bürger mehr Beteiligungsmöglichkeiten bekommen und stärker von dem Strom profitieren, der vor ihren Haustüren produziert wird“, wandte sich Glahr an den Ministerpräsidenten. „Wir streiten uns über den Weg, nicht über das Ziel.“
Noch im Januar hatte die Branche gegen einen Ausbaustopp der Windenergie in Brandenburg demonstriert. „Teile der Politik haben das Brandenburger Superwahljahr 2019 mit einem Wahlkampf auf Kosten der Windenergie eingeleitet“, erklärte Jan Hinrich Glahr. „Das ist ein fatales Signal gerade in dem Augenblick, in dem die Erneuerbaren den Schritt zur Systemverantwortung machen und massive Investitionen in Speichertechnologien, Power2X und Sektorkopplung in ganz Brandenburg geplant sind.“
Auch Ralf Holzschuhen (SPD), Ausschussvorsitzender für Wirtschaft und Energie, betonte vor den anwesenden Unternehmensvertretern, dass der weitere Ausbau der Erneuerbaren im Kampf gegen die Klimakrise notwendig sei. Zudem stünden die Erneuerbaren Energien auch für viele qualifizierte und zukunftssichere Arbeitsplätze in Brandenburg. Die im Koalitionsvertrag vereinbarten Ausbauziele müssten daher auch in den kommenden Jahren weiterverfolgt werden.
Wichtige Anliegen der Unternehmen an die Politik waren:
- Ein Ausbau der Bürgerbeteiligung und -information, um die Akzeptanz gegenüber Projekten der Erneuerbaren Energien im Land zu fördern.
- Abbau von übertriebenen Hürden bei Genehmigungsverfahren und Sicherung der Regionalplanung auf der Grundlage breiter Beteiligung von Kommunen und Bürgerinnen und Bürgern.
- Verbesserung der energiepolitischen Rahmenbedingungen, um grünen Strom regional und direkt vor Ort zu nutzen und zu vermarkten.
- Sicherung der Umsetzung der Ausbauziele aus dem Koalitionsvertrag
„Gemeinsam mit der Politik und der Bevölkerung in Brandenburg wollen wir, dass Brandenburg Energieland bleibt und Innovationsland wird“, so Glahr. „Das geht nur mit Erneuerbaren Energien.“ Die Politik muss diesen Wandel aktiv mitgestalten und ihn den Menschen in Brandenburg erklären.
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09.04.2019 | O-Ton Jan Hinrich Glahr zur Änderung des Regionalplanungs-Gesetzes
Zum Ersten Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Regionalplanung und zur Braunkohle- und Sanierungsplanung, das heute im Brandenburger Landtag verabschiedet wurde, erklärt Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des Landesverbandes Berlin/Brandenburg vom Bundesverband WindEnergie (BWE):
„Mit dem Gesetz, wie es heute beschlossen wurde, müssen wir, müssen die Unternehmen, umgehen. Entscheidend für den weiteren Ausbau der Windenergie ist jetzt, wie das Gesetz in den Genehmigungsbehörden umgesetzt wird. Der Landesregierung ist nicht der große Wurf gelungen, um die Regionalplanung in Brandenburg auf nachhaltige Beine zu stellen“, erklärt Jan Hinrich Glahr.
„In der aktuellen Klimadiskussion kann doch niemand erklären, dass wir auf der einen Seite mehr Klimaschutz fordern und Brandenburg den Ausbau der Erneuerbaren Energien ausbremst“, so Glahr.
„Wir müssen jetzt den Blick nach vorne richten: Mit dem notwendigen Ausbau der Windenergie kann Brandenburg Energieland bleiben – und Innovationsland werden. Dafür müssen die landespolitischen Weichen gestellt werden“, betont Glahr.
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05.03.2019 | Windbranche bereit für mehr Verantwortung im Energiesystem und bei regionaler Wertschöpfung – Landesregierung muss gestalten und darf nicht bremsen
- Die Unternehmen der Windenergie in Berlin und Brandenburg sind schon heute viel mehr als nur Planer und Betreiber von Windparks und bereit, in Zukunft noch mehr Verantwortung zu übernehmen.
- Gerade in der Hauptstadtregion wird die technologische Einbindung der Erneuerbaren in das Gesamtsystem durch massive Investitionen in Speichertechnologie, Wasserstoffproduktion und durch Flexibilisierung von Erzeugung und Verbrauch vorangetrieben.
- Gleichzeitig stagniert der notwendige Ausbau der Windenergie in Brandenburg.
- „Wir erleben in Brandenburg besonders deutlich, dass die Planungszeiträume von Politik und Energiewirtschaft nicht parallel verlaufen“, erklärt Jan Hinrich Glahr, Landes-vorsitzender des BWE Berlin/Brandenburg, die aktuelle Situation.
Berlin/Potsdam, 05. März 2019: „Die Brandenburger Landespolitik muss ihren Bürgerinnen und Bürgern erklären, dass nach den Ergebnissen der Kohlekommission spätestens im Jahr 2038 Schluss ist mit der Verstromung der Braunkohle. Auch im Superwahljahr 2019 dürfen wir an dieser Realität nicht vorbeischauen“, betont Jan Hinrich Glahr anlässlich der Jahrespressekonferenz. Einen Teil der Wertschöpfung, die in der Lausitz verloren geht, werden die Erneuerbaren und insbesondere die Windbranche auffangen können, ist sich Glahr sicher. „Die Windbranche ist bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen. Denn: Brandenburg soll Energieland bleiben, aber Erneuerbar!“, so Glahr. „Dazu ist ein weiterer Ausbau der Windenergie auf mindestens 10,5 GW bis 2030 unumgänglich.“
Tatsächlich ist der Zubau 2018 massiv zurückgegangen. Der positive Trend der vergangenen Jahre bis 2017 beruhte auf 10 Jahren erfolgreicher Regionalplanung. „Aber: Ab 2015 hat die Landesregierung nicht mehr kommuniziert, dass der Ausbau der Windenergie notwendig und von regionalem Nutzen ist. Fragen und Unsicherheiten der Bürger blieben von politischer Seite unbeantwortet“, kritisiert Glahr.
Windbranche unterstützt Pläne zur Verbesserung der Akzeptanz
Die Windbranche unterstützt Maßnahmen, um die Akzeptanz der Windenergie in Brandenburg zu fördern. Dazu gehört die flächendeckende Einführung der Bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung: Die roten Warnleuchten werden dann fast immer aus bleiben. Ebenso begrüßt die Branche eine bundeseinheitliche Regelung zur finanziellen Beteiligung von Kommunen an dem Betrieb von Windenergieanlagen. „Auch die neu eingerichtete Beratungsstelle der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH ist ein Schritt in die richtige Richtung“, so Glahr. „Um Konflikte nicht nur zu moderieren, sondern schon im Vorfeld zu verhindern, muss sie allerdings noch weiter ausgebaut werden. Das Vorbild sollte die Servicestelle Windenergie in Thüringen sein.“
Ausbau der Windenergie in Brandenburg: Einbruch 2018, schlechte Prognosen für 2019/2020
Die kumulierte installierte Leistung der Windenergie in Brandenburg betrug Ende 2018 bei 3.791 errichteten Windenergieanlagen 6,9 GW. 2018 wurden 91 Windenergieanlagen mit einer Brutto-Leistung von 289 MW in Brandenburg neu installiert, das ist ein Rückgang von 46 Prozent neu installierter Leistung gegenüber dem Vorjahr. In den Ausschreibungsrunden 2018 gingen Zuschläge für 123 Anlagen mit 391 MW an Windstandorte in Brandenburg. „Auf der Grundlage der Ausschreibungsergebnisse rechnen wir auch für 2019 lediglich mit einem Zubau wie 2018 von etwa 300 MW“, erklärt Glahr. Problematisch sei vor allem der weitere Rückgang neuer Genehmigungen. Die Neugenehmigungen in Brandenburg sind zwischen 2017 und 2018 im Vergleich zu den Jahren 2014 bis 2016 um 48 Prozent zurückgegangen.
Windmoratium: Landesregierung bremst Ausbau weiter
„Die Situation wird sich noch deutlich verschärfen, wenn die Landesregierung das geplante Gesetz zur Änderung der Regionalplanung beschließt“, betont Jan Philipp, Regionalleiter des Planungsbüros wpd in Berlin Brandenburg. Der Gesetzentwurf sieht für Regionen ohne wirksamen Regionalplan ein Genehmigungs-Moratorium vor. „Wenn der Gesetzesvorschlag unverändert bleibt, wird es sukzessive einen kompletten Genehmigungsstau in Brandenburg geben und der geregelte Ausbau der Windenergie wird auf Jahre hinaus blockiert“, so Philipp weiter.
„Die beabsichtigte Gesetzesänderung ist abgesehen davon auch nicht erforderlich. Der Gesetzgeber schießt hier deutlich über das Ziel hinaus. Denn schon jetzt gibt es rechtlich ausreichende Instrumente, um einen planerischen Wildwuchs in den Regionen, die einen neuen Regionalplan für die Windenergie aufstellen, zu verhindern. Jedenfalls sollten klar definierte und auch weitreichendere Ausnahmen in den Gesetzestext aufgenommen werden, damit Windprojekte, die ursprünglich durch die Regionalplanung ermöglicht werden sollten, auch umgesetzt werden können“, ergänzt Dr. Jan Thiele, Rechtsanwalt der Kanzlei Dombert in Potsdam.
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30.02.2019 | Windenergie: Branche sieht Arbeitsplätze in Brandenburg bedroht
Potsdam, 30. Januar 2019: Unter dem Motto „Windkraft ist unser Beruf“ haben heute ca. 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen der Windenergiebranche vor dem Brandenburger Landtag demonstriert. Grund ist ein Gesetzesentwurf der Landesregierung: Dieser könnte den geordneten Ausbau der Windenergie in weiten Teilen des Landes auf Jahre hinaus blockieren.
„Die Windbranche bietet vielen Menschen in Brandenburg qualifizierte und zukunftsfähige Arbeitsplätze“, betonte Jan Hinrich Glahr, Landesvorsitzender des Bundesverbandes Windenergie in Berlin/Brandenburg auf der Kundgebung. In Berlin und Brandenburg zählt die Branche ca. 9.400 direkt und indirekt Beschäftigte. Die Windenergie gehört damit zu den großen Arbeitgebern im Land. „Damit unsere Arbeitsplätze auch in Zukunft sicher sind, brauchen die Unternehmen der Windbranche Kontinuität in den Auftragsbüchern und Planungssicherheit bei den Projekten“, so Glahr weiter.
Diese sieht die Branche durch die geplante „Änderung des Gesetzes zur Regionalplanung“ in Gefahr. „Viele engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Planungsstellen der Regionalen Planungsgemeinschaften und die ehrenamtlichen Regionalrätinnen und Räte haben in den letzten Jahren Kompromisse ausgearbeitet und Lösungen gefunden, um den Ausbau der Windenergie in Brandenburg zu steuern“, so Jan Hinrich Glahr. „Natürlich können Regionalpläne fast immer aus juristisch-formalen Gründen angegriffen werden. Damit aber alle Ergebnisse der jahrelangen Arbeit mit über Bord zu werfen, macht die Bemühungen aller Beteiligten zunichte.“
Nach den Plänen der Landesregierung sollen in Gebieten ohne gültigen Regionalplan für die Dauer von zwei Jahren grundsätzlich keine Windenergieanlagen mehr genehmigt werden. Ausnahmen sollen im Einzelfall möglich sein. Diese Einzelfallentscheidungen sind nach Meinung der Windbranche allerdings unrealistisch. „Das Gesetz würde Windprojekte blockieren, die im Einklang mit den Zielen sowohl der Regionalplanung als auch der Landesregierung stehen“, so Glahr weiter. Damit sind millionenschwere Investitionen bedroht, für die die Branche bereits erheblich in Vorleistung gegangen ist. „Wir befürchten einen massiven Fadenriss in den Auftragsbüchern der Unternehmen, von dem nicht nur die Windenergieunternehmen selbst betroffen sind, sondern auch viele Dienstleister und Handwerksbetriebe, die vom geordneten Ausbau der Windenergie in Brandenburg profitieren.“
„Wir fordern daher dringend notwendige Nachbesserungen in dem Gesetzesentwurf. Windprojekte, die in der Regionalplanung gewollt sind, müssen ermöglicht werden“, so Glahr. Zu der Kundgebung vor dem Brandenburger Landtag kamen bei eisiger Kälte und zu früher Stunde rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Bereichen der Windbranche. Mit dem Slogan „Windenergie ist unser täglich Brot“ verteilten sie Frühstücksbrötchen an Passanten und an die Abgeordneten, die auf dem Weg in die Plenarsitzung waren.
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